Das Monster von Bozen
Bewertet mit 4 Sternen
An einem kalten Winterabend wird die Leiche einer jungen drogensüchtigen Prostituierten entdeckt, erstochen mit zahlreichen Messerstichen und einem Halsschnitt. Der junge Commissario Luther Krupp, der sich nicht an die "Richtlinien" seiner korrupten Chefs und Kollegen halten will, übernimmt den Fall. Zusammen mit der Streifenpolizistin Arianna Lici versucht er den Fall zu lösen. Bald müssen die beiden sehen, dass es sich um einen Serienmörder handelt. Zeitgleich versucht auch ein ehrgeiziger junger Reporter mehr Licht in die Fälle zu bringen.
Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht; es sieht wunderschön aus und passt zum Buch.
Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft in Szene gesetzt.
So beginnt das Buch, das einem wahren Fall nachempfunden ist, direkt mit dem ersten Mord.
Ich liebe Bücher über True-Crime, ich liebe Thriller und Krimis und ich mag es, wenn die Realität in Büchern dargestellt wird und man so auch etwas dazulernen kann. Also eigentlich das perfekte Buch für mich.
Bis zur Hälfte des dicken Wälzers (736 Seiten) ist das Buch auch sehr spannend; der Spannungsbogen variiert zwar immer wieder ein bisschen nach unten, um darauf aber gleich wieder zu steigen. Bei der Hälfte denkt man sich dann: So der Täter ist geschnappt, was schreibt der Autor jetzt noch rund 350 Seiten? Und dann wird es erst mal ein wenig langwierig, wenn die Monate zwar im Schnelldurchlauf, aber trotzdem erzählt werden, was größtenteils völlig unnötig ist und jegliche Spannung aus dem Buch nimmt. Klar wird es dann langsam nicht nur spannender, sondern damit auch wieder besser, aber ein schaler Nachgeschmack eines faden Mittelteils bleibt. Der Autor hätte hier ruhig auch Paper sparen können und dem Leser damit einen positiveren Eindruck vermitteln können.
Die Story selbst, die eben wie gesagt realen Ereignissen geschuldet sind, ist selbst natürlich sehr gut; auch die Charaktere können zum Großteil überzeugen, Aber eben nur zum Großteil; denn wie aus Arianna aus einer netten kompetenten Polizistin ein plötzlich ganz anderer Mensch werden konnte (auch wenn es in manchen Belangen nachvollziehbar ist), blieb mir ein Mysterium.
Das Buch ist bezüglich der Fakten hervorragend recherchiert und lädt auch zum Weiterrecherchieren ein.
Fazit: Realität und Fiktion gut gemischt, aber mit Längen. 4 von 5 Sternen