Rezension

Den Job machen

Todland -

Todland
von Kim Faber

Bewertet mit 4 Sternen

Der Tote Anwalt wurde vom Regen reingewaschen, die meisten Spuren sind verwischt. Deshalb sehen die Löcher in seinem Schädel auch beinahe harmlos aus. Trotzdem ist der Polizist Martin Juncker schockiert. Der Tote war Partner in der Kanzlei, die Junckers Vater dereinst gegründet hatte. Nun muss Juncker die Aufgabe übernehmen, der Witwe des Mannes die Nachricht zu überbringen. Martins Frau Charlotte, die sich von ihm getrennt hat, bekommt einen Hinweis, dass der verheerende Anschlag vom letzten Winter hätte verhindert werden können. Die Journalistin wittert eine brisante Story und sie beginnt nachzuforschen. Ihr ist zunächst nicht bewusst, in welche Gefahr sie geraten könnte.

 

In diesem zweiten Band um die Ermittler Juncker und Kristiansen geht es richtig zur Sache. Juncker, der immer noch zur Arbeit in der heimatlichen Provinz verdonnert ist, muss sich mit einem Mordfall beschäftigen, der ihn auch persönlich betrifft. Und immer noch kann ihn der Tod seines Vaters nicht loslassen. Signe Kristiansen dagegen versucht alles ihre Ehe zu retten, obwohl ihr das Eheleben seit einem Ereignis vor ein paar Jahren schwerfällt. Ein Teil des Problems ist sicher auch, dass sie nicht wirklich darüber redet. Da ist es fast schon eine glückliche Ausrede, wenn sie zu einem Fall gerufen wird.

 

Auch in diesem zweiten Band wird durch das Autoren-Duo wieder gekonnt geschildert, wie vermeintlich unterschiedliche Fälle doch ineinandergreifen. Gut werden alte Fäden erneut aufgenommen und mit neuen versponnen. Auch die Entwicklungen im Privatleben der Protagonisten werden mit interessanten Nuancen versehen, so dass man den Eindruck gewinnt, man komme den Ermittlern auch persönlich nahe. Die Fallkonstellationen sind dabei noch etwas packender und überraschender als im ersten Band. Brisant und rasant, doch immer im Rahmen dessen, was sehr glaubhaft wirkt. Menschliche Schwächen, die fatale Folgen haben können und ein paar Polizisten, die ihr Möglichstes tun, um Schlimmeres zu verhindern. Dieser Kriminalroman packt einen fast auf der ganzen Länge.