Rezension

Die erste Liebe bleibt unvergessen

Die Unbekannte - Peter Swanson

Die Unbekannte
von Peter Swanson

Bewertet mit 3 Sternen

"Die Unbekannte" ist ein Thriller, der mich leider nicht wie erhofft begeistern konnte, da die Protagonistin Liana mir als zu unterkühl begegnete, das es mir ein Rätsel blieb, warum George Foss so fixiert auf sie ist. Liana ist völlig abgebrüht und geht quasi über Leichen. George zieht sie mit hinein in ihre Intrigen und selbst am Ende des Buches bin ich verunsichert, wie sich die ganze Story abgespielt haben könnte und was nun Wahrheit und was Fiktion ist. Hätte George doch seine Finger von Liana gelassen, die sich heute Jane nennt und seine ehemalige College Liebe ist, eine Liebe an der er immer noch hängt. Ist es die sexuelle Lust die ihm das Gehirn benebelt, zumal Liana ihren Selbstmord vorgetäuscht hat oder war doch alles anders? Nach und nach kommen wir der Person der Liana näher und lernen sie als völlig abgebrüht kennen. Keine Frau mit der ich im wirklichen Leben befreundet sein möchte, denn sie ist unecht. Sie ist eine einzige Lüge, die George benutzt. Allerdings kann ich kein Mitleid empfinden, denn George lässt sich benutzen und bringt sich selbst in große Gefahr. Natürlich vorhersehbar nachdem wir Lianas wahres Wesen erkennen. Abgebrüht und vielleicht auch keiner echten Gefühle fähig?
Wir reisen durch die Zeit, denn nicht nur die Gegenwart, sondern auch das Vergangene ist Teil dieses Thrillers, welches sich irgendwann nahtlos ineinander fügt. Spannend sind hier lediglich die Cliffhanger die uns eigentlich in jedem Kapitel erwarten. Letztendlich ist es ein Thriller auf hohem Niveau, dem ich allerdings nur durch die eiskalte Liana nichts abgewinnen konnte. Völlig gefühlskalt und ohne echte Emotionen erschien sie mir und auf Grund dessen konnte ich mich nicht auf das Buch einlassen, da ich mich oft fragte, warum George so oder so handelt, anstatt einfach nur den Kontakt zu Liana / Jane abzubrechen. Er handelt oft völlig blauäugig und deshalb konnte ich ihn einfach nicht ernst nehmen.
Wer will kann gerne Parallelen zum  Buch "Rebecca" von Daphne Du Maurier ziehen, denn dieses Buch spielt in "Die Unbekannte" eine nicht ganz unbedeutende Rolle. Thriller und gleichzeitig Liebesgeschichte, die mir aber ehrlich gesagt viel zu wenig Tiefgang hatte.
Das Ende ist interessanterweise offen und auch hier fühle ich mich überfordert, denn als Leser müsste ich nun eigentlich die Story weiterspinnen. Hätte mich das Buch begeistern können, wäre dieses ein leichtes für mich, aber da ich den Thriller nicht als solchen empfunden habe, fehlt mir dazu regelrecht die Lust. Buch zuklappen, ein klein wenig enttäuscht sein und damit ist das Buch für mich abgeschlossen. 

Bedingte Leseempfehlung für "Die Unbekannte", da es mich in keinster Weise berührt hat, da mir echte Emotionen fehlten. Eine Frau mit einem Herzen aus Eis und einem liebeskranken Narr, wie sich George selbst betitelt. George würde alles für Liana tun und verrennt sich dabei total. So einen Menschen kann man doch nicht ernst nehmen. Sorry!