Rezension

Die Gestirne

Die Gestirne - Eleanor Catton

Die Gestirne
von Eleanor Catton

Bewertet mit 5 Sternen

Die Gestirne

Diese Rezension ist auch auf meinem Blog www.zeilenliebe.wordpress.com erschienen. 

Durch das Bloggerportal habe ich die Möglichkeit erhalten, Die Gestirne zu lesen. Wie es mir gefallen hat? Lest selbst.

Allgemeines:

Die Gestirne stammt aus der Feder von Autorin Eleanor Catton, die bereits für ihren Debütroman Anatomie des Erwachens mit dem Booker-Preis ausgezeichnet worden ist. Im November 2015 ist Die Gestirne als gebundenes Buch mit einem Umfang von 1040 Seiten bei Btb erschienen. Ein richtiger Wälzer also. Gut geeignet für die kommenden Weihnachtsferien.

Inhalt:

“In einer Hafenstadt an der wilden Westküste Neuseelands gibt es ein Geheimnis. Und zwei Liebende, die einander umkreisen wie Sonne und Mond.

Als der Schotte Walter Moody im Jahr 1866 nach schwerer Überfahrt nachts in der Hafenstadt Hokitika anlandet, trifft er im Rauchzimmer des örtlichen Hotels auf eine Versammlung von zwölf Männern, die eine Serie ungelöster Verbrechen verhandeln. Und schon bald wird Moody hineingezogen in die rätselhaften Verstrickungen der kleinen Goldgräbergemeinde, in das schicksalhafte Netz, das so mysteriös ist wie der Nachthimmel selbst.” (Bloggerportal)

Meine Meinung:

Bei dem von mir hier rezensierten Buch von Eleanor Catton handelt es sich um ein unbearbeitetes Lesexemplar samt ergänzendem Informationsmaterial. Das Buch liegt mir als Paperback vor und wiegt 1267 Gramm. Es ist mir mehr als einmal beim Lesen aus der Hand geglitten und einmal, als ich versuchte, es im Liegen zu lesen, auf den Kopf gefallen. Ich war mehrmals versucht, es in die Ecke zu pfeffern, weil ich einfach total genervt von diesem unhandlichen Exemplar war. Die Lesezeit betrug fast vier Wochen. Wenn man dieses Buch wirklich lesen will, braucht man also Zeit.

Zudem benötigt man Interesse an (zunächst) verworrenen Figurenkonstellationen, Liebe zu abenteuerlichen Geschichten und man muss sich damit abfinden, dass der Titel sich einem nicht erschließt. Die sicherlich von der Autorin sehr durchdachten Konstellationen der Sternzeichen sind für mich völlig überflüssig. Sie lenken unnötig von der Handlung ab und machen für mich an keiner Stelle Sinn. Außerdem hätte ich mir anstatt der mysteriösen Hinweise zu den Sternzeichen eine vernünftige Vorstellung der Personen und ihrer Beziehungen zueinander gewünscht, am besten als herausnehmbares Blatt. Das hätte für Übersichtlichkeit und noch mehr Lesefreude gesorgt.

DENNOCH: WER DIESES BUCH NICHT GELESEN HAT, HAT ETWAS GROßARTIGES VERPASST!

Catton hat einen wunderbaren Erzählstil. Sie lässt ihre Figuren nicht eindimensional daherkommen, sondern zeigt ihre charakterlichen Stärken und Schwächen, sodass der Leser bis zum Ende des Buches nicht entscheiden soll und kann, wer hier gut und wer böse ist. Dadurch wird eine Spannung aufrecht erhalten, die zum Weiterlesen herausfordert, will man doch wissen wie und ob sich eigene Annahmen und die weitere Handlung des Buches decken. Ich habe in diesem dicken Buch keine Logikfehler entdecken können, was mich fast ehrfürchtig werden lässt. Catton schafft es, alle Figuren, die anfangs maximal wie lose Fäden miteinander verbunden sind, im Lauf der Handlung zu einem festen Erzählteppich zu verweben. Nichts in diesem Buch (bis auf die erwähnten Sternbilder) ist überflüssig, alles hängt zusammen, nichts kann weggelassen werden. Das Buch nimmt an Fahrt auf, verdichtet sich auf den letzten 150 Seiten immer mehr. Ich glaube, dass genau dieser Aufbau der Geschichte einen durchhalten lässt. Am Schluss kann man schon fast sentimental werden, denn auch die beste Geschichte hat irgendwann ein Ende.

Zur eigentlichen Handlung will ich an dieser Stelle nichts schreiben, die kann man anderen Rezensionen, der Verlagsseite und auch dem Klappentext entnehmen. Außerdem ist es mir einfach nicht möglich, diese Vielschichtigkeit in Worte zu fassen, ohne zu viel zu verraten.

Fazit:

Nur soviel: LESEN! LESEN! LESEN! UNBEDINGT!