Rezension

Die Landkarte der Zeit

Die Landkarte der Zeit
von Félix J. Palma

Bewertet mit 4 Sternen

London im ausgehenden 19. Jahrhundert:

Der wohlhabende Fabrikantensohn Andrew reist in die Vergangenheit, um seine heimliche Geliebte, die Hure Mary Kelly, vor der Ermordung durch Jack the Ripper zu retten.

Die junge und naive Claire Haggerty versucht ihrer Zeit zu entfliehen, in der sie sich fehl am Platze fühlt und unternimmt eine Zeitreise ins Jahr 2000, um ihrer großen Liebe zu begegnen.

Der junge Inspektor Garrett jagt einen Mörder, der seine Opfer mit Waffen tötet, die noch gar nicht erfunden wurden.

Alle 3 Geschichten laufen in der Verbindung zu einem mysteriösen Bibliothekar zusammen, denn nur er kennt das Geheimnis der Landkarte der Zeit.

Das Buch besteht eigentlich aus 3 Büchern, die ineinander verwoben sind und zum Ende hin auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Der Leser begegnet im Rahmen der Bücher dem großen Schrifsteller H.G. Wells und dessen Zeitmaschine sowie einem Zeitreiseunternehmen namens "Murrays Zeitreisen". Das erste Buch beginnt wirklich spannend und mir hat der Schreibstil von Palma sehr zugesagt, doch empfand ich das zweite Buch über Claire und Derek sehr unglaubwürdig und teilweise fast schon albern und ab dem dritten Buch, als alles auf das große Finale hinarbeitet, wurde mir das Lesen und die damit verbundene Anstrengung der Logik des Erzählers immer zu folgen, dann doch teilweise etwas zu viel. Am Ende bleibt so ein Gefühl zurück, eine großartige Idee in geschriebenes Wort umgesetzt vor sich zu haben, jedoch verliert sich der Autor im Laufe seiner eigenen Erzählungen irgendwann ein wenig in seinen eigenen Phantasiekonstruktionen. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte Lektüre, jedoch nicht ganz einfach. Aber die Mühe ist es wert.