Rezension

Drei Frauen und deren Wunsch nach Selbstbestimmung

Unter dem Moor -

Unter dem Moor
von Tanja Weber

Bewertet mit 4 Sternen

Drei Frauenleben in unterschiedlichen Zeitebenen, deren Schicksal miteinander verknüpft ist. Auf den ersten Blick scheint das verbindende Element ein Dorf am Stettiner Haff zu sein. Gine, 14-jährig aus Berlin, absolviert 1936 dort ihr Landjahr und muss Schreckliches erleben. Sigrun, lebt 1979 mit Mann und Kind in dem Ort, der damals noch zur DDR gehört. Und schließlich Nina, die junge Ärztin mit Burn Out, die dort Ruhe und Frieden sucht, aber mit ihrem grausigen Fund im Moor längst Vergessenes zurück in die Gegenwart holt.

„Unter dem Moor“ ist eine Melange aus Historie, Krimi und Zeitgeschichte, denn bei allen drei Protagonistinnen steht Wunsch und Wille nach Selbstbestimmung, Herrin über die eigenen Entscheidungen zu sein, sich nicht von äußeren Zwängen bestimmen zu lassen, im Vordergrund. Die Perspektiven wechseln sich ab, und durch die alternierende Erzählweise bleiben sowohl das Tempo hoch als auch das Interesse der Leserin erhalten, denn natürlich möchte man wissen, was es mit Ninas Fund auf sich hat.

Ein lesenswerter, berührender und spannender Roman mit interessanten Protagonistinnen, den ich gerne weiterempfehle.