Rezension

„Du musst es als Gelegenheit sehen, als Segen, als zweite Chance – nicht als Unannehmlichkeit und Fluch.“

Das Wunschjahr - Andrea Lochen

Das Wunschjahr
von Andrea Lochen

Bewertet mit 4 Sternen

Was würde ich tun, wenn ich ein Jahr noch mal erleben könnte (mit den Erinnerungen des 1. Jahres)? Was würdest du tun? Wäre es ein Segen oder ein Fluch? Diese Fragen stellten sich mir unweigerlich nach dem Lesen dieses Buches.

Denn in dem Buch „Das Wunschjahr“ von Andrea Lochen, geschieht der Protagonisten genau dies. Sie erlebt ein Jahr erneut. In der Silvesternacht geht sie zu Bett und wacht am Anfang des von ihr schon erlebten letzten Jahres in einem anderen Bett wieder auf. Zuerst denkt sie natürlich, dass sie einen Fehler begangen hat, oder warum lag sie wieder im Bett ihres Exfreundes? Doch nach und nach stellt sich für sie heraus, dass sie das alte Jahr erneut erlebt. Richtig akzeptiere kann sie dies, jedoch erst als eine Bekannte (Sherry) ihrer Mutter sie aufsucht und ihr erzählt das sie dieses Jahr ebenfalls wiederholt erlebt. Olive (die Protagonistin) ist also nicht alleine. Es gibt noch mehr Menschen, denen dies geschieht in dem einen oder anderem Jahr, manchmal sogar öfters. Es stellt sich die Frage, warum sie das Jahr erneut erleben darf oder sogar muss. Was hat sie im letzten Jahr falsch gemacht, welche Wege wird sie dieses Mal einschlagen? Und kann sie dabei mit dem Wissen des Vorjahres leben? Was wenn sie einen so großen Fehler gemacht hat, dass es unweigerlich darauf hinausläuft, dass sie dies nicht verschweigen kann? All diese Fragen muss sich die Protagonistin dabei stellen und erleben das ein anderer Weg, eine andere Handlung, nicht immer die bessere ist. Ja das Universum scheint manche Ereignisse einfach anders auszugleichen. Aber mit Sherry hat sie eine Begleiterin, mit der sie ab und zu sprechen kann und zum Nachdenken angeregt wird und auch ihr ebenfalls durch das Jahr helfen kann. Wie es am Ende ausgeht, ob sie das Jahr wirklich voll ausgenutzt hat und nun ins neue Jahr übergehen kann – das lest selbst.

Ich habe es recht schnell selbst gelesen, da Andrea Loche einen sehr flüssigen schönen Schreibstil hat. Die Protagonisten werden, ebenso wie die Umgebung und andere Begebenheiten sehr schön beschrieben, sodass man sich direkt in die Story einfinden kann und das Buch fast, wie einen Film lesen kann. Dadurch kamen auch die Gefühle in diesem Buch sehr gut rüber, sodass das Einfinden in die Hauptprotagonistin Olive, nicht schwer fiel. Jedoch hätte die Autorin an manchen Stellen noch ein wenig mehr Tiefgang in die Geschichte mit einbringen können.

Trotz alledem hat mir das Buch gut gefallen und ich hatte ein schönes Lesevergnügen, auch wenn es nicht direkt in mein Beuteschema passt. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit bekam, dieses Buch im Rahmen einer Wanderbuch Aktion lesen zu können.

(Titel „Du musst es als Gelegenheit sehen, als Segen, als zweite Chance – nicht als Unannehmlichkeit und Fluch.“ – Zitat Seite 73)