Rezension

Sehr ernste Geschichte

Das Wunschjahr - Andrea Lochen

Das Wunschjahr
von Andrea Lochen

Inhalt:

2011 war für Olive ein schreckliches Jahr! Nachdem sie einen riesigen Fehler gemacht hat, hat Phil, ihre große Liebe, sie verlassen, woraufhin ihr Leben trist und langweilig wurde. Olive will endlich in 2012 durchstarten, doch als sie am Neujahrstag aufwacht, ist … plötzlich wieder 2011! Sie bekommt die Chance, alles nochmal zu machen, Fehler zu vermeiden und wieder glücklich zu werden. Doch die zweite Chance zu ergreifen ist nicht so einfach, wie gedacht…

Meine Meinung:

Als ich den Klappentext von „Das Wunschjahr“ gelesen habe, wusste ich direkt, dass ich das Buch lesen will. Mir hat die Idee gefallen, dass Olive eine zweite Chance bekommt, das letzte Jahr zu erleben und ihre Fehler zu bereinigen. Ich hatte eine süße Liebesgeschichtemit ein wenig Drama und Witz erwartet. Das war allerdings nicht so wirklich das, was die Geschichte bietet.

Vielmehr ist es eine eher tragische Geschichte. Nach und nach erfährt man, was Olive im letzten Jahr alles passiert ist und welche Fehler sie gemacht hat. Und zusammen mit ihr muss man sich fragen, welche Bedeutung ihre Fehler haben, wenn sie die einzige ist, die sich daran erinnern kann, und wenn sie praktisch nie passiert sind. Wenn du einen Menschen verletzt, sich aber nachher niemand mehr daran erinnert, kannst du es dann auch selber einfach vergessen oder musst du dieser Person gestehen, dass du zu so etwas fähig bist? Diese Frage zieht sich durch das ganze Buch und ich fand sie auch sehr interessant. Dadurch hat mich das Buch sehr nachdenklich gemacht und auch berührt, denn ich konnte Olives Gedanken und ihre Sorgen gut nachvollziehen.

Leider hat mir bei dem Buch aber etwas gefehlt, und ich kann es noch nicht einmal so genau benennen. Vielleicht eine gewisse Lockerheit. Ich habe gehofft, dass es auch eine witzige Geschichte sein würde, aber das ist überhaupt nicht der Fall. Neben der an sich schon tragischen Thematik ist Olive auch noch Krankenschwester, sodass man mit vielen traurigen Krankengeschichten konfrontiert wird. Außerdem erzählt die Geschichte auch von Todesfällen in der Familie und traurigen Vergangenheiten, es ist also wirklich eher ernst als locker.

Was ich schade fand, ist dass die Geschichte sich nicht wirklich weiterentwickelt. Das Problem, das man gleich zu Anfang entdeckt, bleibt bis zum Ende fast ohne Verbesserung bestehen. Olive versucht zwar, etwas zu ändern, aber wirklich viel bringt das alles nicht, wodurch die Geschichte teilweise etwas langatmig wird.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, denn „Das Wunschjahr“ regt zum Nachdenken an und schafft es schon, mich irgendwie zu berühren und zu bewegen. Trotzdem war mir alles zu ernst und in der Geschichte war meiner Meinung nach zu wenig Fortschritt.

Fazit:

„Das Wunschjahr“ ist ein sehr ernstes Buch, das von einer zweiten Chance für eine besondere Liebe erzählt. Mir war es schon zu ernst, trotzdem habe ich es gern gelesen. Allerdings würde ich es nur denjenigen empfehlen, die wirklich eine Schwäche für solche Geschichten haben.