Rezension

Dystopie mit logischen Schwächen

H.O.M.E. - Das Erwachen - Eva Siegmund

H.O.M.E. - Das Erwachen
von Eva Siegmund

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zoe ist Schülerin an einer Eliteakademie, wo sie für eine spätere Mission ausgebildet wird. Als sie dann plötzlich in einem Krankenhaus aufwacht, meint sie erst, eine weitere Prüfung ihrer Lehrer bestehen zu müssen. Jedoch muss sie erfahren, dass sie angeblich schon seit Jahren im Koma liegt und sich wohl alles nur eingebildet hat. Doch sagt man ihr wirklich die Wahrheit?
,,H.o.m.e. - Das Erwachen" ist eine Dystopie, die mitten in Deutschland spielt und das Thema Wasserknappheit aufgreift. Ich erwartete vor dem Lesen eine spannende Handlung mit vielen Überraschungen, doch leider blieb die Geschichte meistens flach und bis auf wenige gute Momente konnte mich die Autorin nicht überzeugen.
Alles wird aus der Sicht von Zoe geschildert und man bekommt anfangs einen kleinen Einblick in die Zeit in der Akademie und erlebt auch mit, wie sie plötzlich aus dem Koma erwacht. 
Was hier noch so vielversprechend beginnt, entwickelt sich schnell zu einer vorhersehbaren Handlung, die für mich nicht immer ganz logisch war. Es gibt jedoch immer wieder gute Szenen, wo gerade die Auswirkungen der Wasserknappheit im Alltag der Berliner Bevölkerung richtig verdeutlicht werden. Gerade diese Momente sind immer wieder schnell vorbei und werden nicht ausgebaut, wodurch aus meiner Sicht viel Potenzial verschenkt wird.
Zoe ist ein junges Mädchen, die einen sehr merkwürdigen Charakter hat. Auf der einen Seite wirkt sie taff und stark, aber dann wieder nachgiebig und fast schon hilflos. Ich wurde mit ihr nicht warm und fand auch ihre Beziehung zu Jonah, einem jungen Mann aus der Academy mehr als seltsam. 
Sympatisch waren mir nur ihr kleiner Bruder und Kip, der zwar ein bisschen schräg, aber irgendwie nett und nicht so verbissen rüber kommt. Er wirkte auf mich am authentischsten. 
Eva Siegmund schreibt passend für ein Jugendbuch sehr kurzweilig und gut lesbar. Leider verschenkt sie viel Potenzial durch oftmals unlogische und vorhersehbare Teile in der Handlung und Figuren, die nicht echt rüber kommen. Generell finde ich die Idee zu dem Roman sehr gut, aber es hapert doch deutlich an der Umsetzung. Gerade das Ende habe ich als haarsträubend und wenig überzeugend empfunden.
Insgesamt ist ,,H.o.m.e - Das Erwachen" eine Dystopie, die aus meiner Sicht noch nicht ganz ausgreift ist. Ich empfehle sie deshalb nur bedingt weiter.