Rezension

Eigenwillig und schön schräg

Die Djurkovic und ihr Metzger -

Die Djurkovic und ihr Metzger
von Thomas Raab

Bewertet mit 3 Sternen

Der Metzger, hier in seinem 8. und persönlichsten Fall, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Original. Und Thomas Raab verwendet alle möglichen Stilmittel um diesem Fakt auch gerecht zu werden.
Der Beginn, des als Kriminalroman ausgewiesenen Buches, liest sich eher wie eine Provinz-Klamotte, aber das ändert sich dann im weiteren Verlauf. Durch den sehr gewöhnungsbedürftigen Schreib- und Erzählstil plus dem Wiener Schmäh, wurde mein Durchhaltevermögen ganz schön strapaziert. Lässt man sich aber erst einmal auf diese Art des Formulierens ein, hat man einen Krimi vor sich, der mit skurrilen Typen, einer eigenwilligen und schrägen Story und mit viel Humor punkten kann. Allerdings dauert es eine Weile bis die eigentliche Krimihandlung in Schwung kommt, denn man merkt schon, dass der Metzger eher Antiheld als Held ist, aber für seine Angebetete bereit ist, über seinen eigenen Schatten zu Springen, und zu klären, warum Danjela plötzlich verschwunden ist. Das geschieht dann mit einigen Knalleffekten und überraschenden Wendungen. Anfänglich chaotisch durcheinander wirkende Hinweise, Infos und Motive werden zu einem sich verbindenden Ganzen zusammengebracht, so dass das Finale stimmig ist.
Mein Fazit: Auch wenn die Story schon reichlich abstrus und die Figuren echt kauzig sind, man sollte sich auf den Krimi einlassen. Aus meiner Sicht hat es sich schlussendlich doch noch gelohnt.  Wer kein Problem mit Wiener Schmäh sowie Halb- und Schachtelsätzen hat, der sollte sich den 8. Metzger nicht entgehen lassen. Da ich durch die o. g. Kritikpunkte kein "rundes" Lesevergnügen hatte, vergebe ich 3 von 5 Sterne.