Rezension

Ein Beamter erzählt

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen« - Martin Schörle

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
von Martin Schörle

Bewertet mit 5 Sternen

2 Theaterstücke zum Lesen für daheim, um sich wie im Theater zu fühlen.

Inhalt:

Das Buch besteht aus 2 verschiedenen in sich abgeschlossenen Theaterstücken. Im ersten Teil geht es um Hans Fredenbek einem Beamten, der von seinem Leben erzählt. Dabei werden viele Alltagssituationen humorvoll dargestellt.

Die zweite Geschichte handelt von einem bevorstehenden Klassentreffen, wobei Carsten als einer der Organisatoren Marina einladen will und sie dabei auf ehemalige Gefühle zu sprechen kommen.

 

Mein Kommentar:

Die ist das erste Mal, dass ich ein Buch in Form eines Theaterstückes lese. Ich war zwar zu Beginn ein wenig skeptisch, da ich mir diese Art von Buch so überhaupt nicht vorstellen konnte, aber ich wurde sehr positiv überrascht. Der Autor Martin Schörle schafft es von Beginn an den Leser in seinen Bann zu ziehen und nicht mehr so schnell loszulassen.

Dabei werden die einzelnen Szenen sehr detailliert und genau beschrieben und auch das Bühnenbild wird erklärt, so wie bei einem Drehbuch für die Regie. Man konnte sich die Szenen dadurch richtig gut vorstellen und fühlte sich wie in einem Theater. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dieses Buch jederzeit gespielt werden könnte. Ich hatte sehr schöne Bilder vor Augen.

Besonders toll fand ich die Tatsache, dass es eine klare Unterscheidung zwischen dem gesprochenen Text und dem Rest gab. So ist der Text „normal“ geschrieben währenddessen die Mimik oder Bewegungen der Darsteller kursiv geschrieben wurden. So hatte man eine klare Trennung und wusste genau, was der Darsteller auf der Bühne auch genau gemacht und wie er sich bewegt oder agiert. das gefiel mir sehr gut und man konnte sich dadurch noch genauer ins Theaterstück hineinversetzen.

Allerdings muss ich auch feststellen, dass dies kein Buch zum Lesen ist nur mal so auf die Schnelle. Man muss sich meiner Meinung nach mit dem Buch auseinandersetzen und es in Ruhe lesen, sonst versäumt man einige Pointen, was wirklich schade wäre.

Das erste Stück ist sehr humorvoll beschrieben und viele Alltagssituationen sind lustig und überspitzt dargestellt. Man kann sich den Beamten sehr gut vorstellen, wie er so auf der Bühne steht und über seinen Radiergummi beginnt zu philosophieren. Wie es zu Beginn des Stückes der Fall ist. Man muss teilweise richtig lachen, da sehr viel Humor, auch schwarzer Humor vorkommt. Ich musste teilweise richtig lachen und fand es amüsant, was Fredenbek, so alles zu erzählen hat.

Die zweite Geschichte ist viel schneller und kürzer als die erste, was ich zwar schade fand, aber es passte meiner Meinung nach sehr gut. Dabei handelt es sich um zwei Klassenkameraden und eine alte Schulliebe, die sich durch die Einladung zu einem Klassentreffen wieder treffen / voneinander hören. Sie telefonieren miteinander und man kann sich als Leser sehr gut die Beiden auch auf der Bühne vorstellen. Ich musste mehrmals lachen, aber ich habe auch mit beiden mitgefiebert. Ich möchte gar nicht allzu viel zur Geschichte selbst sagen, um keine Details zu verraten. Nur so viel sie ist ganz anders aufgebaut als das erste Stück. Und ich habe sie in einem Rutsch durchgelesen, da ich das Buch gar nicht mehr zur Seite legen konnte. So haben mich die Protagonisten eingefangen.

 

Mein Fazit:

Ein unterhaltsamer und humorvoller Roman, mit 2 Theaterstücken, die wie aus dem Leben gegriffen sind. Es ist nicht nur in dieser Zeit ohne Theater ein toller Ersatz und bringt uns die Bühne nach Hause, sondern es kann zu jederzeit gelesen werden und bietet unterhaltsame Stunden zu Hause.

Ich kann es jedem nur empfehlen, der noch keine Theaterstücke gelesen hat oder wer gerne mal war neues ausprobieren möchte. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Ganz liebe Grüße,

Niknak