Rezension

Ein Fantasy-Roman voller Fragen und Geschichten

Die Königschroniken: Ein Reif von Eisen
von Stephan M. Rother

Bewertet mit 2 Sternen

Mit den Königschroniken - ein Reif von Eisen eröffnet Stephan M. Rother uns eine Welt voller Machtkämpfe, Prophezeiungen, Intrigen und tiefer Verbundenheit. Die detailreiche und sehr bildlich, historische Sprache macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Und...

"Was die Rabenstadt aber tatsächlich uneinnehmbar machte, war nichts von alledem. Was sie von allen anderen Städten und Burgen der bekannten Welt unterschied, war die heilige Esche. Die Stadt war wenige um den Baum herumgewachsen. Der Baum war die Stadt."

Die Blätter des heiligen Baumes beginnen jedoch zu welken und Schädlinge machen sich breit. Die Götter zürnen und ein Machtwechsel steht kurz bevor, doch Stammesfürst Morwa der seine ganze Kraft dafür einsetzt den Norden zu einen, steht vor einer großen Entscheidung. Welcher seiner Söhne soll den Reif aus Eisen bekommen?  
Auf der Suche nach ihrer Schwester fällt Leyken in die Hände von Söldnern. Sie wird gefangen genommen und muss nun im Kerker um ihr Leben fürchten. Doch nicht nur das, sie erhält eine ganz besondere Mission und lernt Rabenstadt auf eine ganz andere Weise kennen. Kann sie helfen die heilige Esche und das Volk zu beschützen?

"Der Zorn der Vergessenen Götter ließ sich nicht länger beschwichtigen, und die Häuser der Reichen haben die Hütten der Armen unter sich zermalmt. Die gesamte Stadt bezahlt nun den Preis, den einige wenige ausgehandelt haben."

Dieser Roman ist von einer sehr vielschichtigen Natur, so springen wir von Geschichten und Handlungen zwischen Sölva, Leyken, Morwa und Pol etwas hin und her. Eigentlich war ich vom Klappentext mehr als begeistert, doch die Geschichte kann für mich nicht richtig Fahrt aufnehmen und am Ende zielt dieses Buch einfach zu sehr auf einen nachfolgenden Teil ab. Es bleiben viele Fragen und Möglichkeiten offen. Pols Weg fand ich von allen Protagonisten mit unter am spannendsten, doch grade dieser bleibt offen. Die Geschichte als solches greift verschiedene Themen von Mystik, Altertum, Machtkämpfen der einzelnen Völker und Stämme, Gottheiten auf. Sobald sich alles um ein Schachspiel drehte, erinnerte mich die Geschichte etwas zu stark an Harry Potter. Obwohl ich solche Romane gerne zwischendurch lese, fand ich diesen sehr unruhig und unrund. Mein Lesefluss kam häufig ins Stocken, sodass das Lesen teilweise auch gar keinen Spaß mehr machte. Vielleicht kann der im Januar erscheinende zweite Teil helfen das Gesamtbild zu vervollständigen, dennoch bin ich mir eher unsicher, ob ich diesen lesen werde.

"Deine Vaterstadt braucht dich. In der Stunde höchster Not erhälst du Gelegenheit, ihr einen Dienst zu erweisen, und dein eigener, stolzer Ziehvater legt dir ans Herz, die Reise zu wagen. Wer wird da noch zögern?"