Rezension

Ein großer Roman, der packend erzählt.

Das zerstörte Leben des Wes Trench - Tom Cooper

Das zerstörte Leben des Wes Trench
von Tom Cooper

Bewertet mit 5 Sternen

Ein großer Roman, der packend erzählt.

Ein spannender Roman! Als Hurrikan Katrina mit den Südstaaten der USA fertig ist, hat Wes Trench alles verloren. Als der Sturm sich ausgetobt hatte, waren mehrere Menschen in Jeanette in den Wassermassen ertrunken. Darunter auch Wes’ Mutter. Er ist kaum erwachsen, und doch erscheint es ihm, als sei sein Leben schon vorbei. Weil er es zu Hause nicht länger aushält, heuert Wes beim Shrimper Lindqvist an. Der alte Fischer ist noch übler dran: Was er fängt, reicht kaum zum Leben, ein Ölteppich bedroht die Küste, und zu allem Unglück ist ihm auch noch die Armprothese gestohlen worden. Schmerz über Versagen und Schicksalsschläge überschattet Wes Trenchs Dasein. Besessen von der Idee, in den Sümpfen der Küste einen Schatz zu finden, fährt er immer wieder mit seinem Boot raus. Auch die gefährlich durchgeknallten Toup-Brüder, deren Grasplantagen er zu nahe kommt, können ihn nicht davon abhalten. Wes genießt die Freiheit an Lindqvists Seite und fasst allmählich neuen Mut, bis ihn ein weiterer Schicksalsschlag zu einer Entscheidung zwingt. Das war fast genau fünf Jahre her; der Todestag, der 29. August, war in zwei Wochen. Wes fürchtete sich vor dem Tag. Ein halbes Jahrzehnt war das bereits her. Es ist ein Schmerz, der sich fortschreiben wird in die nächste Generation. Doch diese Saga um einen außergewöhnlichen Jungen, der so gar nicht in unsere "höher, weiter, schneller "-Gesellschaft passt, die als Geschichte der Shrimpsfischer beginnt und sich zum Tableau mit Einzelporträts über das ganze Elend nach Hurrikan Katrina und dem Unglück der Deepwater Horizon weitet, ist trotz Scheitern und Enttäuschung ein vitales Epos – voller Lebenskraft und verhaltener Zärtlichkeit, voller Mut und Entschlossenheit im Kampf gegen Bitterkeit. Intensiver Lesestoff für alle, die staunen wollen, wie viel die Seele erträgt und wie stark wir wirklich sind. Ich kann mich nicht erinnern, jemals etwas gelesen zu haben, was mich so berührt hat. Es ist ein schreckliches Kapitel der Menschheit. Der Roman wirkt um so tragischer, da sehr viele Menschen dieses Schicksal erleiden mussten und die brutale Wahrheit ist, der man hier in's Auge schauen muss. Die Leben, von denen er erzählt, erscheinen von Hoffnung, Vergebung und Liebe durchdrungen, sonst würden sie einem das Herz brechen. Es ist einmalig und etwas ganz Besonderes, ein wahres Juwel an Erzählkunst. Alles kann man verlieren, den Kampf gegen Bitterkeit muss man gewinnen. Dieses Buch nimmt einen stark gefangen und mit auf die Reise dieser Schicksale die von Verlust erzählt und davon, was es heißt, allen Widrigkeiten zum Trotz immer wieder aufzustehen. Hoffnung und Träume, eine hinreißende Geschichte von liebenswerten Außenseitern. Unglaublich stark erzählt sehr berührend, ergreifend und leidenschaftlich geschrieben! Der Autor hat das echt gut gemacht. Ein kleines feines Buch. Bewegend und absolut lesenswert!!!