Rezension

Überraschend

Das zerstörte Leben des Wes Trench - Tom Cooper

Das zerstörte Leben des Wes Trench
von Tom Cooper

Bewertet mit 4 Sternen

Wes Trench lebt in der Nähe von New Orleans und hilft seinem Vater beim Krabbenfischen. Doch die Ölkatastrophe von BP zerstört die Fanggründe und so nagen sie am Hungertuch. Gleichzeitig jedoch träumen sie von einem besseren Leben. Menschen kreuzen ihren Weg – alle am Rande des Untergangs und doch jeder voller Hoffnung: einen Schatz zu finden, durch Diebereien Reichtum zu erlangen oder durch den Anbau von Marihuana zu Geld zu kommen. Allesamt gescheiterte Existenzen und doch jeder ein Individuum mit Träumen und Sehnsüchten.

 

Der Roman beschreibt die Situation nach dem Ölleck von BP. Die Bayous von New Orleans haben sich gerade von der Überschwemmung erholt, schon ereilt sie das nächste Unglück. Die Shrimps werden immer kleiner, keiner kauft mehr Krabben aus den verseuchten Gewässern. Inmitten dieser heißen Umgebung wird die Verzweiflung, die die Menschen leben lebendig und spürbar. In den Nachrichten wurde ja immer ausführlich von dem Unglück berichtet, aber was sich daraus für die Einheimischen ergab, darüber hörte man nichts. Deshalb hat mir der Roman von Tom Cooper sehr gut gefallen. Er gibt der Katastrophe ein neues Gesicht. Seine Charaktere sind skurril, aber irgendwie dennoch liebenswert. Durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch sehr schnell und interessant. Die Kapitel handeln jeweils abwechselnd von Wes, Lindbergh, Grimes, den Zwillingen und dem Gaunerpärchen und enden jeweils mit einem kleinen Cliffhanger.