Rezension

Ein großes Drama mit viel Pathos

Invincible - Ich geb dich niemals auf - Stuart Reardon, Jane Harvey-Berrick

Invincible - Ich geb dich niemals auf
von Stuart Reardon Jane Harvey-Berrick

Bewertet mit 4 Sternen

Rugby-Spieler Nick Renshaw ist dabei, von der zweiten Liga in einen Verein der Premier League zu wechseln, als eine Verletzung seine Karriere zu beenden scheint. Die von seinem Club bestellte Sportpsychologin Anna Scott soll ihm helfen, seinen Körper und seinen Geist wieder aufzubauen. Und obwohl sich beide zueinander hingezogen füllen, widerstehen sie der Anziehungskraft zunächst. Denn Nick ist verlobt und Beziehungen zwischen Spielern und Betreuern sind ohnehin vertraglich verboten.

Stuart Reardon als ehemaliger Rugby-Star und Jane Harvey-Berrick legen hier als Autorenteam ihr erstes gemeinsames Buch vor. Eine gute Kombination, denn beide wissen ohne Zweifel, wovon sie schreiben. Hatte ich zunächst befürchtet, nicht mit Fachwissen mithalten zu können (wer in unseren Breiten versteht schon was von Rugby?), wurde ich eines Besseren belehrt. Lediglich am Anfang und Ende wird dem Spiel sehr viel Raum gegeben, was aber auch in die Geschichte gehört.

Die Autoren liefern hier eine beeindruckende Studie über Sportler ab, denen eine Verletzung beinahe zum Verhängnis wird. Das lässt sich sicher auf nahezu jede Sportart übertragen. Für Menschen, denen ihr Sport alles bedeutet, ist eine Verwundung des Körpers zugleich eine der Seele. Wieviel Arbeit es auch im Kopf braucht, um das zu verwinden, wird hier intensiv geschildert. 

Der romantische Teil des Buches zeigt, wie schwierig eine verbotene Beziehung ist und welchen Belastungen sie standhalten muss. Anna muss stark für Nick sein, auch wenn sie selbst mit ihrer Vergangenheit kämpft und weiß, dass ihre Liebe sie alles kosten kann. Nicht nur ihr Privatleben steht auf dem Spiel, sondern auch ihre Approbation. 

Dieses Buch ist Drama pur. Und für mich persönlich manchmal ein wenig zu viel. Zu allen Problemen kommen auch Verleumdung hinzu, Shitstorms in sozialen Medien, Jagd durch die Presse, Depression, beginnende Alkoholsucht und einiges mehr. Anna und Nick erklimmen Berge, fallen in tiefe Täler, klettern wieder hoch, fallen wieder, usw….Dieses Auf und Ab war stellenweise langatmig und ausgedehnt. Die Liebesgeschichte blieb für mich an manchen Stellen zu untergeordnet und hat es mir schwer gemacht, die ganz große Liebe zu sehen. Letzten Endes trotz kleiner Abstriche ein imponierendes Buch.

Herzlichen Dank an den LYX Verlag und an NetGalley für das Rezensionsexemplar. Es hat meine ehrliche Meinung nicht beeinflusst.