Rezension

Ein Herzensbuch

Iron Widow - Rache im Herzen -

Iron Widow - Rache im Herzen
von Xiran Jay Zhao

Ein Aufschrei gegen das Patriarchat und damit nicht genug. Dieses Buch enthält so viele wichtige Botschaften.

Gefunden habe ich Iron Widow auf TikTok, dier Autor*in ist zählt zu meinen Lieblingsinfluencer*innen und als das Buch dann endlich auf Deutsch erschienen ist, musste ich einfach zuschlagen und ich wurde ganz sicher nicht enttäuscht.

Die junge Zetian meldet sich freiwillig zum Militärdienst um einen gigantischen Mecha, genannt Chrysalis zu steuern und ihr Leben dafür zu riskieren, denn Mann umzubringen, der ihre Schwester geopfert hat.

Ziemlich früh werden die patriarchalen Strukturen der in der Zukunft liegenden Gesellschaft deutlich und ich habe mich genauso unwohl dort gefühlt wie auch Zetian. Die Handlung hat mich einfach abgeholt. Zetians Ergeiz ist wirklich zu bewundern, ihre Stärke, die sich immer weiterentwickelt, lässt mich sogar leicht neidisch werden. Immer wieder passieren Dinge, die deren Ausgang ich so nicht erwartet hätte, was die Spannung an einem bestimmten Punkt halten kann, ohne dass es ins Negative umschlägt. Ich hatte so viel Spaß beim Lesen, dass ich endlich aus meiner Leseflaute herauskommen konnte.

Da ist es ein guter Bonus, dass Themen wie Non-Binäre Identitäten und Poly-Amuröse Beziehungen angesprochen werden, als wäre ist das alltäglichste Thema, denn Wu Zetian und ihre Partner geben einen Dreck auf die Gesellschaft und das hat mich zutiefst beeindruckt. So eine Repräsentation fehlt mir so unglaublich in anderen Büchern, ich habe vor Freude geweint, als ich das lesen durfte.

Und nicht zu Letzt wird die Frage bearbeitet, was Macht oder die Aussicht auf Macht mit einem Menschen anstellt. Wenn ich könnte, würde ich sofort mit dem nächsten Band loslegen, leider erscheint der erst im Februar (auf Englisch).

Den halben Stern Abzug gibt es leider für den Schreibstil. Der wahr mir zu Beginn zu fremd, kann man das „einfach“ nennen? Ich bin mir da nicht sicher. Ich habe mich allerdings im Verlauf der Geschichte daran gewöhnen können, so dass es gegen Ende nicht mehr aufgefallen ist.

 

4,5 von 5 Sternen