Rezension

EIn rasantes Krimidebüt in einem rasanten Umfeld

Mörderisches Monaco - Jule Gölsdorf

Mörderisches Monaco
von Jule Gölsdorf

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin hat das mondäne Monaco als Schauplatz und das Wochenende des Formel 1 Grand Prix als Zeitpunkt ihres Krimis gewählt.

Gleich der Einstieg ist rasant. Bevor die neue Kommissarin Coco Dupont überhaupt ihr Apartment beziehen kann, wird sie schon zu einem Tatort gerufen. Anca, die Ehefrau und Lucas, der Sohn des Formel 1 Fahrers Sebastian Bergmann sind einem heimtückischen Anschlag zum Opfer gefallen.
Gemeinsam mit Henry Valeri, der anfangs keine rechte Freude mit seiner neuen Kollegin hat, ermittelt Coco. Bald stellt sich heraus, dass die dröhnende Welt der Boliden eine Schlangengrube ist. Vieles ist nicht so, wie es scheint. Der Glanz und Glamour sowie der lockere Umgang mit Geld verdecken die Sicht auf Wesentliches.

Sowohl Coco als auch Henry hatten Schicksalsschläge in der Vergangenheit zu bewältigen, die das eine oder andere Mal noch immer an die Oberfläche kommen.

Gewürzt wird dieser spannende Krimi durch Anekdoten ähnliche Passagen. Ein heißes Eisen, nämlich Homosexualität im Hochleistungssport, wird ohne Sensationslust angepackt.

Geschickt verknüpft die Autorin reelle Personen mit fiktiven. So lässt sie den ehemalige Rennfahrer Niki Lauda kurz zu Wort kommen, als es darum geht, ob ein Komapatient seine Umwelt wahrnimmt. Der Krimi ist sehr gut recherchiert. Man kann förmlich den Gummiabrieb auf dem heißen Asphalt auf den Straßen riechen und das Brüllen der Motoren sowie das häufig inhaltslose Geplapper von Stars und Sternchen hören.
Die beiden Hauptfiguren Coco und Henry haben Ecken und Kanten, die die Charaktere sympathisch und lebendig agieren lassen. Beide sind noch ausbaufähig.

Ein gelungenes Krimidebüt!! Hoffentlich gibt es bald mehr davon.