Rezension

Ein Roman über langjährige Freundschaft und weiteren wichtigen Themen

Heldinnen werden wir dennoch sein -

Heldinnen werden wir dennoch sein
von Christiane Wünsche

Bewertet mit 4 Sternen

Seit ihrer Jugend sind Susanne, Marie, Helma, Ellie und Ute befreundet. In den 70er Jahren haben sie viel Zeit miteinander verbracht. Auch wenn sie heute verschiedene Lebenswege gewählt haben, bleiben sie in Kontakt, denn sie fühlen sich durch die Jugendzeit miteinander verbunden. Als ihr gemeinsamer Jugendfreund Frank plötzlich stirbt kommen viele Erinnerungen wieder hoch und damit ein ungutes Gefühl an den einen Sommerabend im Jahr 1984.

Dies ist mein erster Roman der Autorin Christiane Wünsche. Trotz einer kurzen Beschreibung der Hauptprotagonisten im Klappenumschlag hatte ich leichte Probleme in den Roman hineinzufinden. Ein ständiger Wechsel der Protagonisten, zusätzliche Rückblicke und eine kurze Lesepause, führten dazu, dass ich etwas Zeit benötigte, um mit den Charakteren vertraut zu werden. Die Geschichte beginnt sehr ruhig und konnte mich zu Beginn nicht in ihren Bann ziehen. Aber durchhalten lohnt sich. Nach einer Weile konnte mich die Geschichte dieser sehr verschiedenen Frauen fesseln. Ich wollte unbedingt wissen, was damals geschah.

Die Autorin hat authentische Charaktere erschaffen wodurch sich der Leser gut in die sehr verschiedenen Lebenssituationen der Protagonisten hineinversetzen kann. Besonders hat mir Frank mit seiner hilfsbereiten Art gefallen, wie er sich für seine Freunde einsetzt. Er war tolerant, loyal und ehrlich. Auch Helma, die sich für ihre kranke Mutter so aufopfert, habe ich bewundert. Doch nicht nur die Vergangenheit hatte ihren Reiz auch die verschiedenen Probleme der Freundinnen in ihrem derzeitigen Leben haben mir gefallen.

Die Autorin spricht in ihrem Roman eine Vielzahl von Themen an, auch wenn der Focus des Romans auf Freundschaft basiert. Lügen und Schuldgefühle machen den Freundinnen das Leben schwer. Zusätzlich müssen sich die Frauen mit Trauer, Verlusten, Ängsten und Krankheiten beschäftigen. Aber auch die wichtigen Themen wie Zivilcourage, Homophobie und Rassismus werden in diesem Roman aufgegriffen.

Einige Szenen haben mich sehr berührt und die Autorin schafft es durchaus den Leser zum Nachdenken anzuregen. Mir hat der Roman nach kleinen Startschwierigkeiten gut gefallen, denn ich wollte unbedingt wissen, was damals geschah.

4/5⭐