Rezension

Ein spannendes düsteres Geheimnis

Das verborgene Zimmer -

Das verborgene Zimmer
von Kate Riordan

Wozu bewegt die Liebe den Menschen? Was würdest du tun, um deine Liebsten zu schützen?

Sylvie Durand kämpft mit den Geistern ihrer Vergangenheit, die sie nach dem Erhalt eines Briefes einholen. Sylvie lebt mit ihrer Tochter Emma in London, jedoch muss sie in ihre alte Heimat zurückkehren- in das vor Jahren verlassene Haus in der Provence. Das Haus scheint voller freudiger, aber auch schmerzvoller Erinnerungen zu sein. Sylvie hat jahrelang versucht Emma vor der Vergangenheit und bösen Erinnerungen zu beschützen, doch dies scheint  sie gerade jetzt in große Gefahr zu bringen. Was hat dies mit dem Verlust der ältesten Tochter Elodie zu tun? Welche Spuren im Haus lassen die Vergangenheit aufleben? All dies wird in dem Roman auf sehr spannende Weise thematisiert.

Die Geschichte samt ihrer Handlungsstränge, Charaktere und Atmosphäre sind wirklich sehr spannend zu lesen. Es erfolgt ein Wechsel zwischen zwei Zeitebenen, sodass man sowohl tief in die Vergangenheit eintaucht als auch die Gegenwart im Detail als Leser miterlebt. Die vielen Details und die Atmosphäre lassen beide Ebenen sehr authentisch wirken. Die Handlungsstränge sind sehr verwoben, sodass man die ganze Zeit mit rätselt, im Dunkeln tappt oder neue Erkenntnisse sammeln kann. Mir hat die Geschichte auch keine Ruhe gelassen und ich musste immer wieder während der Lesepausen daran denken- auch jetzt im Nachhinein, da die Thematik sehr tiefsinnig, fast philosophisch ist. Zudem wird die Atmosphäre und die Umgebung sehr liebevoll beschrieben, sodass auch ein Hauch Urlaubsatmosphäre zu spüren ist. Merkwürdig fand ich jedoch zunächst die häufige Anrede mit „du“, da Sylvie an ihre jüngste Tochter Emma schreibt. Für mich persönlich war dies anfangs eher gewöhnungsbedürftig, für die Geschichte jedoch wirklich gut gedacht. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Gestaltung des Covers, da dieses sehr ansprechend ist und viele Indizien der Geschichte enthält, die man erst nach der Lektüre entschlüsseln kann. Zudem ist das gesamte Buch sehr hochwertig gearbeitet.

Mir persönlich hat der Roman wirklich gut gefallen, da die Frage (s.oben) nicht einfach zu beantworten ist, sodass mich die Handlung immer noch bewegt. Was würde man wirklich tun, um die geliebten Menschen zu beschützen? Wo zieht man eine Grenze, gibt es eine? Des Weiteren finde ich den Roman auch sehr passend für diese Jahreszeit, da es sehr spannend ist, teilweise sogar etwas unheimlich, sodass man trotz der heißen Provence Gänsehaut als Leser bekommt.