Ein wundervoll abgerundeter Abschluss
Ich finde es immer wieder faszinierend, dass Herr Thiemeyer es schafft mich, zu Beginn des Buches, aber auch nach Lesepausen, schon nach wenigen Sätzen so für seine Geschichte zu begeistern. Denn kaum fängt man an zu lesen ist man wieder mittendrin, fast so als hätte man nie aufgehört zu lesen.
Dieser Effekt entsteht vor allem durch den tollen Schreibstil des Autors, der nicht nur poetisch angehaucht, sondern auch sehr realitätsnah ist. Dazu kommt, dass eine konstante Grundspannung während dem ganzen Buch herrscht, die sich vor dem - mehr oder weniger - großen Showdown noch um ein vielfaches steigert und da der Autor seine Erklärungen geschickt in den Text einbaut langweilt er die Leser auch zu keinem Zeitpunkt.
Ich fand es außerdem total faszinierend, dass der Autor nun von der Vergangenheit und den Anfängen des Virus erzählt hat, jedenfalls war es eine große und willkommene Abwechslung von unserer Gegenwart zu lesen, bei der der Autor auch aktuelle Probleme mit einbezogen hat.
Auch zu den Protagonisten lässt sich eine Menge sagen, denn die Charaktere sind in vieler Hinsicht wichtig, dass der Autor einige Schwerpunkte auf sie legte und man sie so auf viele Arten kennengelernt hat.
Von Ben, den man zwar schon aus den anderen Bänden kennen, erfährt man am meisten, da sich fast das ganze erste Drittel aus seiner Sicht zuspielt und er ist überraschend humorvoll, neugierig und klug. Dazu hat er ein total außergewöhnliches Hobby für einen Teenager aus dem 21. Jahrhundert, den ironischerweise ist es das Mittelalter, das ihn so sehr begeistert. Ironischerweise deshalb, da die Menschheit nach dem Virus wieder in eine Art Mittelalter zurückgeworfen wird, aber er sich nach der Zeit vor dem Virus sehnt.
Über Magda, Ben's große und einzige Liebe, erfährt man, dass sie sehr schnell lernt und ebenfalls sehr intelligent ist. Sie ist aber auch gefühlvoll und deshalb verletzlich, obwohl sie sich zu Beginn cool gibt.
Je besser man die beiden kennt, umso mehr merkt man das Gegensätze sich anziehen, aber der Autor wollte, nach meinem Empfingen, auch etwas anderes rüberbringen, und zwar, dass Männer und Frauen in vielen Hinsichten auch gleich sind, denn man sieht zwischen einigen Paaren, aber auch den Anführern der Gruppen sehr viele Parallelen, die sich über das gesamte Buch ziehen.
Jedenfalls habe ich durch all diese Aspekte zu jeder Sekunde mitgeweint, mitgehofft und mitgefiebert und noch Stunden nach dem Buch hat mich die Geschichte beschäftigt, aber auch mitgenommen. Natürlich war ich auch endlos traurig, dass die Reihe nun zwar genau den richtigen, aber auch endgültigen Schluss gefunden hat.