Rezension

Eine gute Meerjungfrauengeschichte mit ein paar Logikfehlern

Stranded - Im Bann des Sees - Kate Dylan

Stranded - Im Bann des Sees
von Kate Dylan

Bewertet mit 3 Sternen

Cover: Von diesem Cover bin ich kein großer Fan. Auf das Gesicht könnte ich gut verzichten, das Muschelmuster alleine hätte mir schon gereicht, man hätte auch gewusst, um was es in diesem Buch geht, vor allem in Kombination mit dem Titel. Bei den Lunar Chroniken hat ein einfaches, zur Geschichte passendes Muster doch auch gereicht und es wurde sogar ein Bestseller.
Meiner Meinung nach lässt ein Gesicht das Cover schnell billig wirken.
Die Farben gefallen mir jedoch. Gold und Blau passen gut zu der Geschichte.

Charaktere:
Mellie: sie ist der Hauptcharakter und eine Wandlerin. Sie hat eine starke Meinung und vertritt diese auch gerne. Von den anderen Meerjungfrauen wird sie verachtet, da ihre Mutter als eine Verräterin gilt. Ihre Flosse ist golden und ihre Augen auch. Rynn meint, dass sie wie eine Trophäe aussehe

Rynn: ist Mellies Partner. Gemeinsam gehen sie an Land und müssen auch aufeinander aufpassen. Außerdem hat er mit vielen Meerjungfrauen eine Beziehung gehabt – er kann sich gar nicht erinnern, mit wem er schon ausgegangen ist. Mellie kennt er schon, seit sie Kinder waren, er sieht sie eher als Schwester.

Caleb: Nachdem Mellie gestrandet ist, findet sie bei Caleb Zuflucht. Er lebt in einer Hütte im Wald, weil er die Einsamkeit gerne mag. Außerdem mag er noch Filme (und Popcorn, einen Film kann man laut ihm nur mit Popcorn schauen) und er schreibt an seinem eigenen Drehbuch.

Die Charaktere hätten besser beschrieben werden können, dann hätte ich vielleicht mehr mit ihnen mitgefühlt. Ansonsten habe ich nichts auszusetzen.

Setting:
In jedem Meerjungfrauenbuch ist das Setting anders. Bei Stranded gibt es eine Stadt in einem See. Wo genau sich dieser befindet, wird nicht erwähnt, irgendwo im Norden Amerikas. (Vielleicht habe ich es auch überlesen).

Außerdem haben diese Meerjungfrauen Magie, die eher als Energie beschrieben worden ist. Es gibt zwei Arten von Meerjungfrauen: die Wandler und die Natürlichen. Jede Art hat ganz verschiedene "Berufszweige", es gibt Läufer, Soldaten, Alchemisten … und noch viel mehr.

Die Stadt ist gut durchdacht, auch wenn ich mir gewünscht habe, etwas mehr von der Kultur der Meerjungfrauen zu erfahren.

Schreibstil:
Die Geschichte war sehr dramatisch, doch der Schreibstil konnte meine Gefühle leider nicht erreichen. Aber es gibt auch positive Seiten. Besonders gut hat mir gefallen, dass Mellie "Bei den Göttern" sagte. So erfährt man sofort, dass Meerjungfrauen an mehreren Göttern glauben. Ich mag so kleine Details in Büchern.
Ich mochte auch noch die Beziehungen, die die Charaktere miteinander hatten. Generell hatte das Buch viel Witz und Charme.

Meinung:
Ich mochte die Idee, die Welt und die Charaktere von Stranded. Allerdings konnte mich das Buch nicht packen. Bei manchen Büchern kann man gar nicht mehr aufhören, sobald man angefangen hat, bei Stranded hatte ich dieses Gefühl komischerweise nicht.

Und ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Buch hat sehr viele Logikfehler, beziehungsweise, dass viele Sachen zwar angesprochen, aber nicht erklärt wurden. Zum Beispiel: wie kann sich Caleb finanzieren? Er wohnt ganz alleine in einer Hütte und hat keinen Job, schicken ihm seine Eltern so viel Geld? Mellie hat sich das zwar auch gefragt, aber eine Erklärung gab es im Buch nicht. So etwas kommt noch ein paar mal vor, mehr Beispiele kann ich jedoch nicht nennen, ohne zu spoilern.
Der Schluss hätte auch detailreicher erklärt werden sollen.

Fazit:
Eine ganz schöne Geschichte für zwischendurch mit einer sehr dramatischen Geschichte und charismatischen Charaktere. Jedem Meerjungfrauenfan wird dieses Buch bestimmt gefallen!

Logikfehler gibt es zwar, aber wer braucht schon Logik in einer Geschichte mit magischen Meerjungfrauen? Ich freue mich schon auf den zweiten Band!

Stranded von Kate Dylan bekommt gute drei Sterne von mir!