Rezension

Eine Hafenärztin kämpft für die Freiheit der Frauen und gleichzeitig gegen Jack the Ripper

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen -

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Freiheit der Frauen
von Henrike Engel

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

In Hamburg im Jahr 1910 haben Frauen kaum Rechte und da ist Anne Fitzpatrick als erste Ärztin noch viel ungewöhnlicher. Doch trotz enormer Anfeindungen arbeitet sie unermütlich daran ihr Grünes Haus in einen Zufluchtsort für leidende Frauen und Kinder zu verwandeln. Auch mit vielen eigenen Geheimnissen möchte Dr. Fitzpatrick Frauen helfen, denen Leid zugefügt worden ist.
Als die in einer heileren Welt aufgewachsene Pastoren Tochter Helene auftaucht und mit ihrem Wunsch etwas Sinnvolles im Leben zu tun und helfen will, werden direkt vor dem Frauenhaus im Hafenbecken 2 Frauenleichen gefunden.
Obwohl die Hamburger Politiker mit Hilfe der Polizei die Morde in das Milieu herunter spielen, ermittelt Kommissar Berthold Rheydt unermütlich um den Hafenmörder zu fassen.
Anne versucht währenddessen mit Helenes Hilfe weiter unter größten Anfeindungen den Frauen zu helfen und auch Antworten zu finden, doch dabei gerät sie in tödliche Gefahr.
Werden sie es schaffen den Jack the Ripper Hamburgs zu entkommen?

Meinung:

Henrike Engel bringt uns mit ihrem Buch in eine düstere und doch faszinierende Zeit in den Hamburger Hafen und führt uns sowohl nicht feine Gesellschaft, aber auch die im Elend lebenden Menschen direkt vor Augen.
Der Schreibstil und die Geschichte bilden eine spannende Lesezeit. Auch wenn man das Buch einmal zur Seite legen kann und später weiterliest, ist man sofort wieder in Hamburg 1910.
Mittendrin ein kribbelliger Kriminalroman, der uns bis zum Schluss noch rätseln lässt.
Die Charaktere sind so farbig und geheimnisvoll.
Schon am Anfang lernen wir Dr. Anne Fitzpatrick als erste Ärztin mit vielen Geheimnissen kennen. Sie will den notleidenen Frauen nur helfen und hat es schon schwer in der Männerwelt zu bestehen, doch wird sie von ihrer mysteriösen Vergangenheit verfolgt. Doch ist es wirklich Jack the Ripper der sein Unwesen nun im Hafen von Hamburg sucht und sie verfolgt.
Auch die junge Pastoren Tocher Helene durchlebt in einer gefährlichen Zeit die Veränderung zur Frau einer neuen Zeit. Man fühlt mit ihr und spürt auch ihre Ängste bei ihrer Entwicklung.
Mit der Figur des Kommissar Rheydt bringt uns die Autoren auch das harte Leben der Polizei des 20. Jahrhunderts sehr nah, doch auch er selbst hat durch seinen Verlust der Familie viel Schmerz in sich.
Es ist unglaublich spannend die Suche nach dem Hafenmörder zu verfolgen und wie damals für die Rechte der Frauen gekämpft worden ist.

Fazit:

Das Buch "Die Hafenärztin" bietet uns ein sehr farbiges und wirklichkeitsgetreues Bild einer harten und brutalen Welt, wo nicht nur für die Freiheit der Frauen gekämpft wird, sondern auch noch ein brutaler Mörder gefunden werden muss.
Dies ist nicht nur eine Lektüre für Historikerfreunde oder Krimifans, sondern eine lesenswerte Geschichte, um aus der Vergangenheit zu lernen, die uns hier so hautnah beschrieben wird.