Rezension

Eine königliche Putze

Die königliche Spionin - Rhys Bowen

Die königliche Spionin
von Rhys Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

(Diese Rezension bezieht sich speziell auf das Hörbuch.)

 

Klappentext:

Mit königlichem Blut spioniert es sich gut – Lady Georgie ermittelt

Der Auftakt der neuen Cosy-Crime-Reihe von Bestsellerautorin Rhys Bowen

London, 1932: Lady Victoria Georgiana Charlotte Eugenie, Nummer 34 in der britischen Thronfolge, ist mehr als pleite. Sie hat Schottland, ihren habgierigen Bruder und ihren fischgesichtigen Verlobten zwar hinter sich gelassen, doch ohne Geld lebt es sich auch in London nicht so einfach. Deswegen überlegt sie nicht lange, als sie ein unglaubliches Angebot bekommt: Im Auftrag Ihrer königlichen Majestät soll sie die royale Gesellschaft am britischen Königshof ausspionieren. Als sie dann auch noch einen toten Franzosen in ihrer Badewanne findet, hat Lady Georgie endlich die Gelegenheit, ihren lächerlich langen Familiennamen wieder reinzuwaschen …

 

Rezension:

1932. Lady Georgiana ist adlig, Urenkelin von Queen Victoria – und pleite. Nachdem ihr Bruder, ein Duke, ihr auf ‚Anraten‘ seiner Frau den Unterhalt gestrichen hat, versucht sie, sich in London durchzuschlagen. Erstmals in ihrem ganzen Leben ohne Personal. Doch wie soll sie Geld verdienen? So etwas wurde ihr auf dem edlen Internat in der Schweiz nie beigebracht. Gleichzeitig muss sie auch noch versuchen, ihrer von der Queen persönlich ins Auge gefassten Verlobung mit einem rumänischen Prinzen zu entgehen. Aber es kommt noch schlimmer: Eines Tages liegt in ihrer Badewanne ein Toter, und Georgies Bruder ist plötzlich der Hauptverdächtige.

Ein Cosy-Krimi in Kreisen des britischen Adels der 1930er Jahre – und dazu noch eine kräftige Prise Humor; damit hat Rhys Bowen ins Schwarze getroffen. Zumindest bei mir. Die Unfähigkeit der Protagonistin, einfachste Alltagstätigkeiten selbst zu verrichten, sorgt für diverse lustige Einlagen. Aber woher soll die Nummer 34 in der Thronfolge auch wissen, wie man einen Kamin anzündet? Seit ihrer Geburt gab es dafür ja Lakaien. Dieser Reihenauftakt nimmt sich viel Zeit, dem Leser die unerfahrene junge Lady (23 Jahre alt) erst einmal vorzustellen. Die Leiche taucht erst relativ spät auf, sodass das Krimi-Element zumindest in diesem 1. Band nicht unbedingt die Hauptrolle spielt. In den Fortsetzungen dürfte das wahrscheinlich anders aussehen.

Wie bereits erwähnt, kann der Stil der Autorin, der Cosy-Crime mit Humor paart, überzeugen. Dabei lässt sie die Protagonistin als Ich-Erzählerin agieren. Erheblich zum rundum gelungenen Eindruck dieses Hörbuches trägt aber auch der überzeugende Vortrag der Sprecherin Arlett Drexler bei.

Nach diesem sehr guten Start darf man darauf hoffen, dass die weiteren Bände dieses hohe Niveau halten können.

 

Fazit:

So lustig ist mir bisher kein Cosy-Krimi begegnet. Victoria Georgiana Charlotte Eugenie hätte Königin werden sollen!

 

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