Rezension

Lady Georgia ermittelt in ihrem ersten Fall

Die königliche Spionin - Rhys Bowen

Die königliche Spionin
von Rhys Bowen

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt:

Lady Victoria Georgiana Charlotte Eugenie, die am liebsten Georgia genannt wird, ist Nummer 34 in der britischen Thronfolge, was ihr nicht viel bringt. Denn ihr Halbbruder und seine geizige Verlobte wollen sie nicht weiter unterstützen. Deswegen beschließt Georgia nach London zu reisen, um dort ihr Glück zu versuchen. Doch wenn man pleite ist, kommt man in London nicht weit. Deswegen muss Georgia erfinderisch werden, denn die königliche Majestät sieht es nicht gerne, wenn eine Lady von Georgias Stand einer Arbeit nachgeht. Vor allem hat ihre Majestät ganz andere Pläne für Georgia. Die soll für sie nämlich den Prince of Wales ausspionieren. Wäre dies noch nicht genug, gerät Georgias Welt aus den Fugen, als sie einen toten Mann in der Badewanne des Familienanwesens findet und ihr Halbbruder unter Mordverdacht gerät.

 

Meine Meinung:

Wir reisen ins London von 1932 und begegnen dort Georgia, die es gerade wegen ihrer Stellung als Nummer 34 in der britischen Thronfolge gar nicht leicht hat. So begleiten wir sie auf ihren ersten wackligen Schritten hin zur Selbstständigkeit, bei der sie einige Hürden überwinden muss. Dabei hilft ihr, ihre Intelligenz, ihr eiserner Wille und die Bereitschaft, sich die Hände schmutzig zu machen. Gerade diese Eigenschaften habe ich an Georgia neben ihrer Bodenständigkeit und ihrem großen Hang zur Gerechtigkeit gemocht.

Dadurch, dass wir erst einmal Georgia, ihre Familie und die Rechte und Pflichten ihres Standes kennenlernen, dauert es fast bis zum zweiten Drittel der Geschichte bis der eigentliche Mord geschieht. Ich muss sagen, zum einen fand ich es gut, dass wir Georgia und die Gepflogenheiten ihres Standes erst einmal kennenlernen, zum anderen hat sich der erste Teil der Geschichte deswegen schon in die Länge gezogen. Nachdem der Mord geschieht, nimmt das Tempo aber sofort rasend zu und wir versuchen mit Georgia, dem Täter auf die Schliche zu kommen.

Der Autorin ist es gelungen, mich in das London von 1932 zurückzuversetzen, mir ein Gefühl für die Zeit und den Adelsstand mit dessen besonderen Regeln zu vermitteln. Ich habe mich jedenfalls gefühlt, als wenn ich mit Georgia durch die Straßen Londons wandern würde. Ebenso wartet sie mit einigen schrägen Nebenfiguren auf, die ihre kleinen Macken haben und über deren Ansichten man den Kopf schütteln kann. Gerade durch ihre Macken und eigenen Art, kann man sie aber auch Seiten später sofort wiedererkennen.

 

Fazit:

Dadurch, dass wir zuerst Georgia, ihre Familie und die Gepflogenheiten des Adelsstands kennenlernen, dauert es erst einmal, bis es zum eigentlichen Geschehen, dem Mord, kommt. Ich fand diesen ersten Teil der Geschichte schon interessant, die Handlung zog sich aber dadurch dennoch dahin. Anschließend wurde das Tempo aber angezogen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil ich dem Täter unbedingt auf die Spur kommen wollte.