Rezension

Eine spannende Fortsetzung

Night School 02. Der den Zweifel sät - C. J. Daugherty

Night School 02. Der den Zweifel sät
von C. J. Daugherty

Bewertet mit 4 Sternen

Und auch der zweite Band der Night School Reihe hat mich wieder in seinen Bann gezogen. Zwar erschien er mir das ein ums andere Mal wie eine etwas veränderte Fassung des ersten Teils insbesondere was die Dreiecksgeschichte zwischen Allie, Carter und Sylvain betrifft, doch natürlich gab es auch hier einige Neuerungen. Subjektiv betrachtet empfand ich diese zwar nicht immer als positiv, doch Allie ist nun mal ein eigenständiger Charakter und da muss man das eben akzeptieren.

In „Der den Zweifel sät“ setzt sich die Geschichte nur wenige Tage nach dem Ende des ersten Bandes fort. Allie besucht zum ersten Mal seit Monaten und nach dem Brand in Cimmeria ihre Eltern in London. Sie trifft ihre alten Freunde und alles könnte so entspannend sein, während da nicht Nathaniel und seine Schergen. Was wollen sie von ihr und was hat das alles mit der Schulleiterin Isabelle und ihrer bis vor kurzem noch totgeglaubten Großmutter Lucinda Meldrum zu tun, die anscheinend ein ganz hohes Tier im „Cimmeriauniversum“ darstellt? Und wie tief steckt Christopher, Allies Bruder, den sie in der Brandnacht nach zwei Jahren das erste Mal wieder gesehen hat, mit in der Sache? Allie weiß nur eins, sie will lernen sich zu verteidigen und die Night School, deren neustes Mitglied sie nun ist, soll ihr dabei helfen. Doch dann erhält Allie einen Brief der nicht nur ihre Beziehung zu Carter auf eine harte Probe stellt, sondern auch ihr angespanntes Verhältnis zu Sylvain verändert.  

Der Schreibstil ist wie im ersten Band, locker und leicht verständlich, die Charaktere einprägsam und individuell. Allies Freundschaft zu Rachel wird intensiver, was zuerst gar nicht danach aussieht, da sich Rachel nach wie vor gegen die Night School stellt, was auch an ihrem Vater und Sicherheitschef Raj liegt. Nichtsdestotrotz stehen sich die beiden nahe und auch Allie mag ihn und versucht von ihm zu lernen. Neu mit dabei ist auch Zoe, eine 13-jährige, die nicht nur verdammt klug, sondern auch verdammt ehrlich ist. Doch sie ist diejenige, die zu Allies Partnerin in der Night School erklärt wird und mit der sie fortan trainieren muss, was sich am Anfang als intensive Herausforderung entpuppt. Natürlich sind auch wieder altbekannte Charaktere wie Jo und Lucas unter den Protagonisten, aber man spürt, dass sich Allies und Jos Beziehung trotz einer Aussprache nie wieder ganz erholt, obwohl es oberflächlich den Anschein erweckt. Dies empfand ich als sehr gut umgesetzt, wenngleich ich Jo in diesem Band als ein klein wenig nervig empfand, da in ihrem labilen Wesen immer Gabe mitgeschwungen ist, was verständlich, aber nicht unbedingt akzeptabel ist. Auch Allies Charakter selbst hat mich an den ein oder anderen Stellen etwas genervt. Sie zeigt zwar so gut wie immer Einsicht, scheint aber doch nicht bereit zu sein aus ihren Fehlern zu lernen. Meist handelt Allie zwar nachvollziehbar, aber eben allein die Tatsache, dass sie danach sofort einknickt hat mich manchmal an ihrer Zurechnungsfähigkeit zweifeln lassen, obwohl ich sie ansonsten eigentlich ziemlich gerne mag.

Alles in allem ist „Der den Zweifel sät“  eine gelungene Fortsetzung, wenn auch minimal schlechter als der Vorgänger. Dafür hat mir der Showdown fast besser gefallen, obwohl er etwas kürzer ausfiel als im ersten Band. Auch das Cover mag ich wieder sehr gerne, wenngleich ich immer noch über die Bedeutung der Symbole grüble. Trotzdem einheitlich und doch individuell, so gefällt mir das.