Rezension

Eine wirklich schöne Liebesgeschichte

Hannahs Entscheidung - Kate Sunday

Hannahs Entscheidung
von Kate Sunday

Nach bereits vielen bösen Streits gab es nun einen, da selbst Hannah mit einem Messer auf ihren Mann Shane losging. Nachdem sie sich vergewisserte, dass es nur eine Fleischwunde war, packt sie schnell ein paar Sachen und verschwindet. Dieses Mal ist es aus ihrer Sicht das Ende ihrer Ehe, sie wird sich nicht mehr überreden lassen.

Ihr Ziel ist, wieder heim zu ihrer Großmutter zu fahren, die sie nach dem Tod ihrer Eltern aufgezogen hatte. Sie waren beide vor 9 Jahren im Streit auseinandergegangen, als sie mit Shane auf und davon ging.

Aber bis zu ihrer Großmutter schafft sie es nicht, denn ihr Auto bleibt nach einem Auffahrunfall, den sie verursacht hat, liegen und muss in die Werkstatt.

Sie ist in Willow Creek gestrandet, hat aber das große Glück, an die Cherokee-Indianerin Tayanita zu geraten, die sich rührend um Hannah kümmert und ihr eine Unterkunft bietet.

Aus den anfänglichen 2 Tagen, die die Reparatur dauern soll, wird 1 Woche, die sie nun in Willow Creek ist. 

Sie könnte es dort aushalten, alle sind nett und freundlich zu ihr, bis auf Sam Parker, der zu allem Unglück auch noch ihr Unfallgegner war. Stehen die beiden sich gegenüber, sprühen die Funken, und die gegenseitige Abneigung ist geradezu greifbar.

Auch wenn sie die Ruhe in dem kleinen Ort genießt, ahnt sie, dass ihr Mann Shane sie nicht so ohne weiteres gehen lassen wird, er wird sie suchen ...

 

Hach, wie schön - war mein erster Gedanke, als ich das Buch nach Vollendung bedauernd geschlossen habe. Gerne hätte ich mehr Zeit mit Hannah, Sam und Tayanita verbracht und sie begleitet.

 

Hannah ist eine Person, die man schnell ins Herz schließt. 

Sie hat aus Liebe Shane geheiratet, gegen den Rat ihrer Großmutter, und ist mit ihm weggegangen. Aus dem einstigen Musiker und Charmeur ist ein missmutiger, bösartiger Mensch geworden, der sich dem Alkohol und den Drogen nicht entziehen kann. Demzufolge oft hat er auch Aussetzer, die sich gegen Hannah richten. 

Nach einem besonders schweren und gewalttätigen Streit schafft sie endlich vollendete Tatsachen und verschwindet aus ihrem gemeinsamen Zuhause.

Sie schaut endlich vorwärts und versucht, alles andere auszublenden.

 

Auf dem Weg zu ihrer Großmutter trifft sie auf hilfsbereite Menschen, die ihr uneigennützig helfen. Die Indianerin Tayanita und auch Sam sind für sie da, wenn sie Hilfe braucht, auch wenn Sam es nicht gern macht und nur, weil er Tayanita einen Gefallen tun will.

Hannah fühlt sich nach langer Zeit wieder richtig als Mensch, geborgen und verstanden. Mit Tayanita trifft sie eine herzensgute und einfühlsame Frau, mit der sie sich recht schnell anfreundet und der sie auch alles anvertraut.

 

Jeder hat seine eigene Vergangenheit, die er noch verarbeiten muss und trotzdem helfen sie einander, ohne lange zu fragen. 

Als dann eines Tages Shane wirklich dort auftaucht, stehen sie Hannah hilfreich zur Seite.

 

Es ist ein Roman mit sehr viel Herz.

Faszinierende Protagonisten mit Ecken und Kanten, aber warmherzig, hilfsbereit und sympathisch machen diesen Roman rund.

Die Beschreibungen von Willow Creek sind derart detailliert, dass man sich als Leser förmlich dorthin versetzt fühlt. Wer "Unsere kleine Farm" kennt, mit dem dieser Ort auch im Buch verglichen wird, fühlt sich dort schnell heimisch.

 

Die Autorin Kate Sunday hat einen wundervollen Liebesroman geschrieben, der ans Herz geht. Protagonisten, die man einfach mögen muss, in eine traumhafte Kulisse versetzt und mit diversen Geheimnissen versehen, machen einfach neugierig darauf, die Personen kennenzulernen.

 

Auch wenn man ahnt, wie die Geschichte ausgehen wird, macht das Lesen und der Weg zum Ziel einfach nur Spaß.

Ich habe mich mit Hannah nur zu gern auf den Weg gemacht und empfehle dieses Buch gerne weiter.