Rezension

Englischer Geisterjäger meets orientalischen Dämon

Ministry of Souls - Das Schattentor - Akram El-Bahay

Ministry of Souls - Das Schattentor
von Akram El-Bahay

Bewertet mit 4 Sternen

Nicht seine beste Geschichte.

Im ersten Band dieser Duologie führt uns Akram El-Bahay in das London von 1850. 
Das historische London ist immer ein dankbarer Schauplatz. Geschichtsträchtige Gebäude, düstere Seitenstraßen, London bietet alles, was das Fantasy- und/oder Grusel-Herz begehrt. Doch Akram El-Bahay kann einfach nicht ohne orientalischen Einschlag. Und so sieht sich das spezielle und geheime Ministerium für endgültige Angelegenheiten mit einer sehr exotischen Bedrohung konfrontiert.

Der Protagonist Jack ist unbedarft und etwas schusselig. Insgesamt fand ich ihn aber recht sympathisch. Allerdings haben Prinzessin Naima und einige andere Nebenfiguren mehr Eindruck bei mir hinterlassen. Jack ist bisher noch ein wenig farblos. Zwar gibt er sich alle Mühe seine Fehler auszubügeln und Naima zu helfen. Aber ich befürchte, das hat diese garnicht nötig.

So spannend das Setting um die Welt der Toten ist, hat sich die Handlung nach der Einführung und der unbeholfen Rettung der Prinzessin irgendwie in die Länge gezogen. Erst im letzten Drittel kam für mich echte Spannung und Nervenkitzel auf. Vielleicht bedarf der Tod und das Leben danach einfach einer längeren Erklärung, für uns lebende.

Der Schreibstil insgesamt ist aber wieder von jedem Zweifel erhaben. Akram El-Bahay malt wunderbare Bilder mit seinen Worten. Man kann die Schauplätze nicht nur vor dich sehen, sondern auch hören und riechen. Ich liebe einfach seine Art zu erzählen. Nicht nur London wird so lebendig, sondern auch die Welt der Toten (so merkwürdig das klingt). Keiner weiß, was nach unserem ableben passiert. Aber Akram El-Bahay hat seine Idee auf jeden Fall anschaulich und detailreich präsentiert.

Fazit:
Mit London als Handlungsort hat  mich der Autor sofort auf seiner Seite. Band 2 darf sich in Sachen Spannung und Figuren aber noch etwas steigern.