Rezension

Ernste Story hinter einer jugendlichen Fassade

Verlieb dich nie in einen Vargas - Sarah Ockler

Verlieb dich nie in einen Vargas
von Sarah Ockler

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Jude hat eine Menge von ihrem Schwestern gelernt, aber die wichtigste Regel wurde ihr sogar mit einem Schwur eingebrannt: „Verlieb dich nie in einem Vargas!“. Die Vargas-Jungs brechen Herzen wie andere Chips essen – ohne mit der Wimper zu zucken. Davor wollen Judes Schwester sie bewahren. 
Doch nun lebt Jude alleine mit ihren Eltern, die Schwestern sind fortgezogen, doch der Blutschwur hat sich eingebrannt. Um ihren kranken Vater aufzuheitern, verspricht sie ihm, sein altes Motorrad wieder auf Vordermann zu bringen. Da die Technik hin ist, wird dort natürlich jemand aus der nahen Werkstatt benötigt, der nicht zu teuer ist. Dumm nur, dass dieser jemand Emilio Vargas heißt. Jude schwört sich, sich davon nicht beeinflussen zu lassen und das alles für ihren Vater zu tun, doch bald überschlagen sich Gefühle und Ängste –eine emotionale Achterbahnfahrt beginnt für Jude. 

Ja, ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, hatte ich doch so viel Gutes darüber gehört und auch der Titel klang vielversprechend. Es roch mit den spanischen Namen stark nach Simones Elkeles „Perfect Chemistry“ Reihe und da leckt Anna ja sofort Blut. 

„Verlieb dich nie in einen Vargas“ klingt seichter als es wirklich ist. Stattdessen wird eine ernste Krankheit in den Fokus gerückt und ja es war ein schönes Buch, aber es gab mir leider nicht die jugendliche Leichtigkeit, die ich von solchen Büchern haben möchte. Ich habe nichts gegen ernste Themen und dies auch in Jugendbüchern. Aber bei Contemporary Storys möchte ich mich ebenfalls in den Protagonisten verlieben, Schmetterlinge im Bauch haben und absolut eintauchen und nie mehr wieder auftauchen aus der Geschichte. Ja nicht jeder kann Alex Fuentes das Wasser reichen, ich weiß, aber egal. Ich weiß auch, dass meine Meinung zu dem Buch eher gegen den Strom ist, aber so ist sie nun mal. Ich bin da nur ehrlich.

Es ist mit dem Buch so ähnlich wie „Mein Sommer nebenan“. Eine tolle Story, mit Tiefe und viel Gefühl und auch so, dass man darüber nachdenken muss, dennoch fehlt mir das gewisse Etwas, das Kribbeln und die Schmetterlinge. Beide Bücher wurden von Buch-Bloggern größtenteils hoch gelobt, dem kann ich so leider nicht zustimmen.

„Verlieb dich nie in einen Vargas“ ist eine nette Story für zwischendurch, die mehr Tiefe enthält, als man von einem Jugendbuch erwartet, die dadurch in meinen Augen aber auch die kribbelige Leichtigkeit verliert. Ich empfehle das Buch jedem, der sich von Tiefe und weniger Gefühl nicht abschrecken lässt und der auch schon von „Mein Sommer nebenan“ absolut begeistert war, alle, die eher das große Kribbeln mit vielen Schmetterlingen erwarten, sollten sich „Du oder der Rest der Welt“ nochmal schnappen (oder zum ersten Mal) oder „Von wegen Liebe“. 

Mein Fazit: Gutes Buch, lesenswert, aber leider nicht das, was ich mir erhofft hatte