Rezension

Erschwerte Ermittlungen

Die Toten vom Gare d’Austerlitz -

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
von Chris Lloyd

Bewertet mit 3 Sternen

Gerade als die Nazis in Paris 1940 einmarschiert sind, bekommt der Kriminalbeamte Édouard Giral, genannt Eddie, einen neuen Fall: In einem Eisenbahnwaggon wurden vier durch Giftgas getötete Männer gefunden. Waren sie polnische Flüchtlinge? Kurz danach stürzt sich ein weiterer Pole zusammen mit seinem kleinen Sohn von einem Balkon. Wie hängen diese Fälle zusammen?
Eddie nimmt die Ermittlungen auf und lässt auch nicht locker, als ihm sowohl von manchen Kollegen als auch von der deutschen Besatzung Steine in den Weg gelegt werden.
Das ist alles sehr spannend, und ich habe den Anfang des Buches sehr interessiert gelesen. Der Autor bringt die Stimmung in Paris sehr gut rüber. Und ich konnte einiges lernen über diese Zeit.
Auch die immer wieder eingestreuten Rückblenden fand ich interessant. Man liest über Eddie in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg, als er Familienvater, Polizist und Rausschmeißer in einem Jazzclub war. Man erfährt auch von seinen traumatischen Erfahrungen im 1. Weltkrieg.
Aber je weiter ich las, desto weniger hat mich das Buch fasziniert:
Ich weiß nicht, wie oft Eddie von verschiedenen Gruppierungen angegriffen und sogar gekidnappt wird, damit er seine Ermittlungen beendet oder sie nur in eine bestimmte Richtung lenkt. Das heißt, dass irgendwann nicht mehr die Ermittlungen im Mittelpunkt stehen, sondern die Steine, die Eddie in den Weg gelegt werden. Außerdem muss man zu viele verschiedene Personen und ihre Hintergründe auf dem Schirm haben, um den Überblick zu behalten.
Die Lektüre fand ich deshalb leider zunehmend anstrengend und immer weniger spannend. Zeitweise musste ich mich zwingen, weiterzulesen.