Rezension

Es konnte mich leider nicht überzeugen, was ich wirklich schade finde. :/

Good Luck Chuck
von Peter Pastuszek

Bewertet mit 2 Sternen

Duisburg an einem späten Freitagabend. Die Sonne hat sich bereits verabschiedet. Sanft gleitet perlenweißer Schnee den Himmel herunter und bedeckt die Gleise des leicht maroden Bahnhofs. Die sonst so triste Stadt wirkt auf einmal ganz romantisch und idyllisch. Eher bekannt für etliche Skandale in der nahen Vergangenheit und für Außenstehende nicht wirklich als ästhetisch wahrgenommen, scheint dies alles wie vergessen und in diesem Moment, an diesem Ort, wirkt Duisburg wie die schönste Stadt des Universums.

 

Eckdaten

ISBN: 9781726645720

249 Seiten

2018

 

Cover

Es ist ein bisschen zu dunkel für meinen Geschmack, weil man kaum etwas auf dem ersten Blick erkennt. Wenn man jedoch einen genaueren Blick darauf wirft, erkennt man ein Pärchen vor einer atemberaubenden Kulisse. ;) Den Hintergrund finde ich unglaublich faszinierend.

 

Inhalt

David hasst sein Leben und wünscht sich nichts sehnlicher als endlich zu sterben. Ununterbrochen kreisen seine Gedanken um all die falschen Entscheidungen, die er in seinem Leben getroffen hat. Nicht ein Tag vergeht, an dem David nicht von seinen Dämonen heimgesucht wird. Es ist gar wie ein Fluch, den er einfach nicht von sich legen kann. Tag ein, Tag aus, bereut er seine Lebensentscheidungen und trauert dem hinterher, was hätte sein können. Gerne würde er einmal erfahren, wie es ist, von einer Frau geliebt zu werden, doch schöne Frauen schüchtern ihn ein und verängstigen ihn, sodass er sich in ihrer Gegenwart alles andere als wohl fühlt. Sein nicht vorhandenes Selbstwertgefühl und sein Selbsthass führen dazu, dass er sich immer mehr von der Außenwelt abkapselt und zu Hause in Einsamkeit und Trauer versinkt.

Nachdem er bei einem Arztbesuch erfährt, dass er Krebs in einem erweiterten Stadium hat, ist dies wie eine Erlösung für ihn. Er entschließt sich gegen eine Chemotherapie und für das baldige Ende seiner Misere. Um sich kurz davor noch einen letzten Lebenstraum zu erfüllen, reist er das erste Mal nach New York. Kaum dort angekommen, wird er in der Form der wunderschönen und leicht verrückten Coco mit seiner Angst vor Frauen konfrontiert. Sie ist ein Kind im Körper einer Erwachsenen und spiegelt das krasse Gegenteil von ihm wider. Wo er kein Spaß am Leben hat, genießt sie ihres in vollsten Zügen. Sein merkwürdiges Verhalten in Gegenwart von Frauen lässt ihn in ihren Augen äußerst mysteriös erscheinen und genau deshalb zwingt sie sich ihm als Touristenführerin auf. Mit ihrer quirligen Art zeigt sie ihm nicht nur die schönsten Ecken der Stadt, sondern auch wie lebenswert das Leben sein kann und verhilft ihm somit, seine verstaubte Lebensfreude zurück ans Licht zu bringen. Die Frage ist nur, ob es dafür nicht schon zu spät ist.

 

Autor

Peter Pastuszek wurde 1986 in Gleiwitz (Polen) geboren. Mit nur drei Jahren zog es ihn und seine Familie ins Paris des Ruhrgebiets, nach Duisburg, wo er den Großteil seines Lebens verbracht hat. Mittlerweile wohnt und arbeitet Peter in Köln.

Das Schreiben ist schon immer eine Leidenschaft von ihm gewesen, vor allem verbunden mit Humor. Schon in der Schule hat er jede Chance ausgenutzt, um seine Mitschüler und Freunde mit lustigen Texten zu unterhalten. Bis heute hält diese Leidenschaft an. In seiner Freizeit hat Peter sich sehr intensiv mit dem Drehbuchschreiben auseinandergesetzt und in der Freizeit diverse Geschichten entwickelt. Darüber hinaus konnte er auch als Autor für TV-Sketchshows mitwirken und an einem Writers-Room für eine TV-Sitcom teilnehmen.

Mit der Intention seine Geschichten interessierten Menschen zukommen zu lassen, hat Peter seine Liebe zum Medium "Buch" wiederentdeckt und eine Geschichte, die ihm besonders am Herzen liegt, zu Papier gebracht.

 

Meinung

Ich bin sehr gespannt auf dieses Buch, denn der Klappentext hat mir gut gefallen. Nun frage ich mich, wie mir der Rest des Buches gefallen wird. ^^

David wirkt auf mich wie ein typischer Pessimist, der dringend psychologische Hilfe benötigt. Zuerst dachte ich, ich habe mich verlesen, doch tatsächlich versucht der Protagonist, sich mehrfach umzubringen, doch den letzten Schritt kann er nie gehen. Aus Angst womöglich. Er bereut außerdem all die Entscheidungen, die er bisher in seinem Leben getätigt hat, aber ändern tut er jetzt nichts. Er lebt einfach so sein Leben wie bisher. Bis ihm eine verheerende Diagnose trifft. Doch auch die verändert sein Leben nicht wirklich. Man erhält sogar den Eindruck, dass er erleichtert darüber ist, was ich wirklich seltsam finde. Es scheint in seiner Umgebung, außer seiner Oma, auch niemanden zu geben, dem er wirklich vertraut oder der ihm nahesteht, was wirklich traurig ist. Ihm scheint es im Leben an einiges zu fehlen.

Auf seiner Reise nach New York, womit er sich einen Lebenswunsch erfüllt, trifft er auf die lustige und quirlige Coco, die das komplette Gegenteil von ihm zu sein scheint. Irgendetwas an ihr zieht ihn an und auch sie empfindet scheinbar etwas für ihn, weshalb sie sich ihm als seine Fremdenführerin aufdrängt.

Doch wird sein Leben noch eine schicksalhafte Wendung nehmen oder ist es schon zu spät für eine Veränderung?

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich direkt zu Beginn meine Schwierigkeiten hatte, in das Buch zu finden. Es konnte mich nicht so wirklich fesseln, weshalb ich es immer wieder aus der Hand gelegt hatte und keinen Reiz darin sah, es zu lesen. Aber gut, ich habe mich aufgerafft und konnte den schwierigen Anfang bewältigen. Vielleicht lag es an der melancholischen und pessimistischen Stimmung, die der Protagonist verbreitet hat und die sich auf mich übertragen hat. Wer weiß?

Ja, der Protagonist. Mit dem konnte ich mich auch nicht wirklich anfreunden. Klar, nicht jeder ist ein glücklicher und optimistischer Mensch, aber sein Pessimismus ging mir gewaltig auf die Nerven. Wenn er doch all seine Lebensentscheidungen bereut, weshalb ändert er seine Einstellung nicht? Er lebt einfach sein Leben so wie bisher und jammert weiter. Das verstehe ich einfach nicht. Gut, womöglich fehlt ihm das liebende Umfeld.

Coco scheint mir eine sehr interessante Persönlichkeit zu sein und gibt dem Ganzen einen fröhlichen Pep. Dennoch konnte sie mich nicht halten, weshalb ich das Buch leider vorzeitig abgebrochen habe, was mir wirklich leid tut. Die Handlung war an sich wirklich in Ordnung und der Klappentext klang vielversprechend, aber ich kam inhaltlich und persönlich mit David einfach nicht zurecht. Er war mir ehrlich gesagt zu anstrengend.

 

❤❤ von ❤❤❤❤❤