Rezension

Es war einmal ein Märchen...

All This Time – Lieben heißt unendlich sein -

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
von Mikki Daughtry

Bewertet mit 3 Sternen

Traurige Geschichte über die Liebe, statt romantischer Liebesgeschichte

„All this time“ ist eine Geschichte, wie ich sie noch nie gelesen habe. Sie sprengt Grenzen, übersteigt den Durchschnitt. Und allein ihr Aufbau ist einzigartig. Es gibt quasi zwei Geschichten, die dieses Buch bilden. Die zweite löst so manches Rätsel der ersten und lässt das Buch in einem völlig anderen Licht dastehen. Der krasse Plot Twist macht es mir auch sehr schwer, den Inhalt zusammenzufassen. Würde ich nur über den ersten Teil des Buches was sagen, hätte man womöglich eine komplett falsche Vorstellung. Aber über den zweiten Teil der Story kann ich auf keinen Fall etwas verraten, das würde die ganze Spannung zerstören.

Also versuch ich es anders…

Stellt euch ein Märchen vor. Ohne Helden. Ohne Bösewichte. Und auch ohne sprechende Tiere oder Kobolde. Was bleibt dann übrig? Ein Märchenprinz, die Liebe und ein wenig Magie. Kyle ist nun  nicht unbedingt ein klassischer Märchenprinz, aber dafür ein umso größerer Romantiker. 

Die Story ist übrigens aus seiner Perspektive geschrieben. Schon allein das macht den Roman für mich besonders, weil Liebesgeschichten werden in der Regel zumindest zur Hälfte aus weiblicher Sicht erzählt. Aber hier steht voll und ganz Kyle im Mittelpunkt.

Und was ist mit der großen Liebe? Nun, die trifft er gleich zweimal. Und beide Male verliert er sie wieder. Zuerst ist es Kim, später Marley. Doch Kyle sucht weiter nach seinem Happy End.

Ich muss leider direkt mit Kritik in meine Rezension starten, denn ich habe angefangen zu lesen und wurde einfach nicht warm mit der Story. Oder mit den Charakteren. Es vergingen 50 Seiten, dann 100, aber ich empfand die Handlung als sehr langatmig und musste das Buch öfters zur Seite legen. Ich fühlte ständig eine Distanz zur Story und den Figuren. Zwar konnten mich Kyles Gedanken und Gefühle mitnehmen und ich konnte sie gut nachvollziehen. Aber man konnte die Gefühle irgendwie nicht MIT den Figuren empfinden. 

Wenn ich etwas empfunden habe, dann war es die Traurigkeit der Story. An sich finde ich das eigentlich gar nicht schlecht, wenn es eben ein trauriges Buch ist, dass nimmt es einen auf diese Art mit.

Aber „All this time“ soll nicht (nur) eine traurige Geschichte sein. Es ist eigentlich eine Liebesgeschichte. Und die Szenen könnten wirklich romantisch sein, würden auch diese Gefühle bei mir als Leser ankommen. Vielleicht geht es nicht jedem so, aber ich muss sagen: Tun sie nicht. Dieses Buch ist zwar eine Geschichte über die Liebe, aber fühlt sich nicht an wie eine Liebesgeschichte.

Ich hatte einfach etwas anderes erwartet, weshalb ich offen gestanden enttäuscht von dem Roman bin.

Im Rückblick, nach dem spannenden Plot Twist, und wenn man das gesamte Buch erst einmal gelesen hat, ergibt alles irgendwo Sinn. In der zweiten Hälfte nimmt die Handlung dann wesentlich an Fahrt auf und wird sehr spannend. Jedoch gleichzeitig verwirrend.

 

Auch wenn die Buchidee wirklich grandios ist, ein Buch sollte einen bereits beim Lesen überzeugen. Und das hat es in meinem Fall nicht geschafft.

 

Fazit:

Die Idee zu „All this time“ ist wirklich super, aber es hapert in meinen Augen an der Umsetzung. Die Story ist langatmig und mir fehlen für eine Liebesgeschichte die Gefühle. Deshalb bekommt das Buch von mir auch nur 3 von 5 Sterne. Es gibt natürlich auch, vor allem im zweiten Teil einiges, was mir gefallen hat. Aber insgesamt konnte mich der Roman nicht überzeugen. Empfehlenswert womöglich  für Märchenfans...