Rezension

Finnen-Krimi

Weißglut -

Weißglut
von Tobias Quast

Bewertet mit 3 Sternen

Ein abgelegener Ort, an dem Sarah eigentlich nur zur Ruhe kommen will, doch dann gerät sie mitten in eine Mordermittlung, als sie eine Leiche findet.

Die Geschichte an sich fand ich spannend geschrieben, auch mit den verschiedenen Perspektiven, gerade weil man den Mörder quasi schon kennt, aber doch nicht wirklich weiß, wer es jetzt genau ist, weil sein Name nie fällt. Ansonsten lebt das ganze Buch eigentlich von Missverständnissen und Gerüchten. Ohne jetzt zu viel zu verraten, entwickelt sich wirklich die meiste Handlung daraus, dass ein Charakter etwas über einen anderen denkt (was immer falsch ist), daraus seine Schlüsse zieht und dann danach handelt, was wieder dazu führt, dass jemand anderes etwas falsches denkt. Das ist ja vielleicht menschlich, aber irgendwann war mir das als Plot-Point nur noch sehr störend.

Irgendwie wurde auch nicht so ganz klar, welche Relevanz jetzt das Ding hatte, wofür gemordet wurde. Durch eine anfänglich unzusammenhängend erscheinende Nebenhandlung sollte das wohl klar werden, aber das wurde dann doch als Spannungselement bis zur letzten Seite aufgehoben. Ich glaube, wenn das früher klar gewesen wäre, hätte ich ein bisschen mehr mitgefiebert, wer das Ding findet oder eben nicht findet. 

Man merkt, dass der Autor einen Bezug zu Finnland hat und ich fand es mal interessant, etwas von der finnischen Kultur mitzubekommen. 
Normalerweise sage ich bei Büchern nichts zum Cover oder Titel, aber hier muss ich, weil ich 1) das Cover so unglaublich unattraktiv gestaltet finde - das Buch hätte mich niemals angesprochen im Buchregal und 2) ich immer noch nicht weiß, wie der Titel jetzt genau zu diesem Buch passt. Da kann ich jetzt schon sagen, dass ich am Ende des Jahres auf meine gelesenen Bücher schaue und denke "Was war das nochmal?" weil weder Titel noch Cover zur Handlung einen Bezug haben. Sehr schade!

Zusammenfassend fand ich das Buch in Ordnung, für mich war es ein ungewöhnlicher Kriminalroman, weil wir von den offiziellen Ermittlungen wenig mitbekommen. Warum ausgerechnet die Hauptperson eine Berühmtheit in der deutschen Heimat sein musste, war für mich vom Plot her auch nicht ersichtlich. Es hat sich nett gelesen, wird für mich aber keine Nachwirkungen haben oder ein Buch sein, was ich sofort wieder lesen muss.
Zwischenzeitlich war es sehr spannend, manchmal aber auch sehr zäh.