Rezension

Gelungene Fortsetzung!

Die Freundinnen vom Strandbad -

Die Freundinnen vom Strandbad
von Julie Heiland

Bewertet mit 4 Sternen

Hier kommt der 2.Teil der Müggelsee-Saga: 

DIE FREUNDINNEN VOM STRANDBAD (Band 2) - Wogen der Freiheit
Julie Heiland

Sommer 1961, Ostberlin: 
Clara nimmt den gefährlichen Fluchtversuch auf sich und schwimmt durch den Teltowkanal in die BRD. Dort will sie studieren und ein freies Leben führen - das wurde ihr in der DDR verwehrt. Die Flucht gelingt und sie findet bei der Dozentin Lilli ein neues Zuhause. 
Betty und Martha bleiben in der DDR zurück. Betty, die ihr ganzes Leben lang den Traum hatte Schauspielerin zu werden, muss diesen aufgeben: Konrad, ihr Ehemann verbietet ihr weitere Rollenangebote anzunehmen. Doch die ‚Rolle‘ des Heimchen am Herdes gefällt ihr nicht und als sie dann auch noch ihr Baby verliert, entgleitet ihr das Leben total.
Martha, hadert noch immer mit ihrer Lebenssituation: Sie wurde als Baby ihrer Dissidenten-Mutter weggenommen und einem DDR-Vorzeige-Ehepaar zur Adoption überlassen. Diese haben es nie für nötig gehalten, Martha von dieser Adoption zu erzählen. Als Martha nicht nur diese Tatsache herausfindet, sondern auch noch erfährt, dass ihr Adoptivvater ein hoher Stasibeamter ist, der jeden in der Nachbarschaft und ihre Freunde bespitzelt hat, verlässt Martha ihr Elternhaus. Sie kommt bei Bettys Mutter unter und bewirbt sich bei der progressiven Zeitschrift Evelyn als Journalistin.

Abwechselnd und chronologisch erzählen die drei Frauen ihre Geschichten. 
Die Freundschaft der drei ganz unterschiedlichen Frauen ist hier nur sekundär, vielmehr steht das schwierige Leben in der DDR im Fokus: Erpressung und Bespitzelung durch die Stasi, Freiheitsberaubung, mangelnde Selbstbestimmung und Verbot der freien Meinungsäusserung.
Sehr gut beschrieben wurden auch die Unterschiede zwischen Ost und West, die ganz natürlich in die Geschichte integriert wurden.

Der Roman liest sich, wie sein Vorgänger, rasant und flott. Langeweile kam bei mir nicht auf, dennoch muss ich sagen, dass mir der erste Teil ein wenig besser gefiel. 
Das Ende kam mir zu plötzlich, die Zeitsprünge waren teilweise groß und der eine wichtige Mann (ich kann hier leider seinen Namen nicht nennen - no Spoiler) kam zum Ende gar nicht mehr vor …

Fazit:
Ein gutes Buch ohne Längen, gute Leseunterhaltung und deshalb gibt es von mir auch eine Leseempfehlung, aber unbedingt den Vorgänger zuerst lesen!
4/ 5