Rezension

Gelungene Krimikomödie, ein würdiger Nachfolger

Mord in Highgate - Anthony Horowitz

Mord in Highgate
von Anthony Horowitz

Bewertet mit 4 Sternen

"Mord in Highgate - Horowitz ermittelt" ist der zweite Roman von Anthony Horowitz, in welchem er selbst als Figur auftritt - nämlich als Autor für den Detektiv Hawthorne, dessen Ermittlungen er in Buchform gießen soll. Konkret geht es diesmal um einen reichen Scheidungsanwalt, der mit einer 2000 Pfund teuren Weinflasche erschlagen wurde. Ein ausreichend merkwürdiger Fall, dass die Londoner Polizei Hawthorne um Hilfe bittet und dieser wiederum Horowitz mit hinein zieht.

Wie schon der Vorgänger "Ein perfider Plan", ist das Ganze eine gelungene Mischung aus Krimi und Komödie. Hawthorne und Horowitz bilden eine moderne Variante von Sherlock Holmes und Dr. Watson. Hawthorne zieht wie Holmes seine Schlüsse aus den abwegigsten Indizien, während Horowitz sich über ihn aufregt, ihn bewundert und versucht, selbst schneller den Täter zu finden.

Der Fall ist spannend und es gibt viele Verwicklungen, die das Rätselraten nach dem Mörder interessant machen. Wenn Horowitz seine Arbeit als Schriftsteller beschreibt, sorgt das für Abwechslung, genauso wie seine persönliche Beziehung zu Hawthorne: Horowitz mag vieles an ihm nicht und beklagt sich über die Schwierigkeit, ihn im Buch sympathisch darzustellen. Hawthorne hingegen ist überhaupt nicht erpicht darauf, persönliche Details preiszugeben. Anthony Horowitz hat das Schreiben sichtlich Spaß gemacht. Das merkt man vor allem an Figuren wie der Schriftstellerin Akira Anno und Detektive Inspector Cara Grunshaw. Besonders viel Charme hat das Buch, weil Horowitz sich gerne "Agatha Christie"-Momente vorstellt, zum Beispiel die Identifizierung des Mörders vor versammelter Runde der Verdächtigen.

"Mord in Highgate" ist abwechslungsreich und kurzweilig, spannend und lustig zugleich und mit einer schönen Ermittlung und Lösung des Falls ganz im Stil eines Whodunit. Klares Indiz für eine Leseempfehlung!