Rezension

Gelungene Mischung aus Historie und Gegenwart

Unbarmherzig - Inge Löhnig

Unbarmherzig
von Inge Löhnig

Bewertet mit 5 Sternen

Gina Angelucci ist kaum aus ihrer Elternzeit zurück, schon übernimmt die Spezialistin der Cold Case Abteilung der Kripo München ein neuen Fall. Im idyllischen Dorf Altbruck hat eine Frau, namens Ella, menschliche Überreste, die schon mehrere Jahrzehnte alt sind, gefunden. Gina nimmt die Herausforderung an den scheinbar unlösbaren Fall aufzuklären, um die Identität der beiden herauszufinden. Was haben die beiden Leichen miteinander zu tun? Gibt es noch mehr Überreste. Was für ein Motiv steckt dahinter und lebt der Täter evtl. noch?
Während Gina in dem Fall ermittelt übernimmt ihr Mann Tino die Elternzeit und kümmert sich um die gemeinsame Tochter. Dabei fällt beiden auf, das immer eine mysteriöse Frau in ihrer Nähe umher schleicht. Wer ist sie und was will sie von der Familie?

Dies ist der zweite Teil der Gina-Angelucci Reihe und man kann ihn unabhängig vom ersten Teil lesen. Ich fand diesen Teil sogar besser als den ersten Teil. Dieses Buch hat mich einfach noch mehr gefesselt und in seinen Bann gezogen, dass ich immer unbedingt wissen wollte wie es weitergeht.

Das Buch spielt in zwei verschieden Zeiten und auch immer in unterschiedlichen Perspektiven. Die Abgrenzung der verschiedenen Zeiten und die unterschiedlichen Perspektiven wurden super miteinander verknüpft und auch immer der Spannungsbogen gehalten, sodass man bis zum Schluss nicht wusste welche Wendungen dieses Buch nimmt.

Dieses Buch beschäftigt sich mit der Zeit kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges und zeigt auch die üblichen Facetten zu dieser Zeit auf. Es wird damit ein Stück deutsche Geschichte perfekt umgesetzt. Außerdem wird das Thema der politischen Rechtseinstellung durch das Privatleben der Gina Angelucci und ihrem Mann Tino mit einem Down-Syndrom Kind gekonnt ein aktuelles Thema aufgegriffen und auch näher beleuchtet.

Durch die unterschiedlichen Wendungen und dem offen gehaltenen Abschluss des Buches folgt die Autorin kein Schema wie es andere Autoren tun. Somit macht es dieses Buch noch einzigartiger. Ebenfalls lies es sich einfach durch die relativ kurzen Kapitel lesen. Gut fand ich außerdem, dass teilweise auch in dem Münchener Dialekt geschrieben wurde, da konnte man sich noch besser in die Gegend reindenken.

Dadurch das viele Personen mit Namen und teilweise auch deren Verwanschaftsverhältnisse vorkommen, kann dies etwas verwirren.
Trotzdem ist dieser Kriminalroman nur zu empfehlen.