Rezension

Gelungener Auftakt der Buchreihe

Belmonte - Antonia Riepp

Belmonte
von Antonia Riepp

Bewertet mit 4 Sternen

Belmonte ist ein kleines, beschauliches Örtchen in den italienischen Marken.  Dort hat Simona das  Elternhaus ihrer italienischen Großmutter geerbt, von dessen Existenz sie bisher noch nichts ahnte, obwohl sie bei ihr aufgewachsen ist. Aber auch sonst hat Franca, ihre verstorbene Oma, noch einige Überraschungen parat.

Im MIttelpunkt dieser deutsch-italienischen Familiengeschichte, die 1944 beginnt und sich bis in die Gegenwart hinzieht, stehen 4 Generationen von Frauen. Kämpferische Frauen, die kein Risiko scheuen, ein hartes Leben vor sich oder bereits hinter sich gebracht haben, Skandalen getrotzt und Schicksale gemeistert haben und bei allen Unwegbarkeiten, die ihr Leben mit sich brachte, trotzdem nie den Mut verloren haben - kurz gesagt 4 spannende Lebensgeschichten. Die Zeitebenen wechseln sich ab und sind immer der betreffenden Frau zugeordnet, was den Lesefluss erleichtert. Die Charaktere sind authentisch und man kann sich gut in die Personen hineinversetzen.  Die lebendige und bildhafte Beschreibung von der Landschaft lässt das kleine verschlafene Dorf schnell zum Leben erwecken und mit ihm seine mitunter recht lauten Bewohner.
In der Regel nimmt mich immer der vergangene Handlungsstrang eher gefangen, aber hier steht Simonas gegenwärtige Suche nach ihren Wurzeln diesem ebenbürtig gegenüber.
Mich haben die doch so unterschiedlichen Lebenswege dieser Frauen beeindruckt, und ich habe Simona gerne auf ihrer Spurensuche begleitet.
Allein der Stammbaum , den ich leider viel zu früh entdeckt habe, hat mir ein wenig die Lesefreude getrübt, da er viel zu viele Informationen preisgegeben hat, die ich lieber nicht erfahren hätte.