Rezension

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Gesprungen wie ein Tiger, gelandet wie ein Bettvorleger

Diabolic - Fatales Vergehen - Lisa Jackson, Nancy Bush, Rosalind Noonan

Diabolic - Fatales Vergehen
von Lisa Jackson Nancy Bush Rosalind Noonan

Bewertet mit 4 Sternen

Rasanter Start, schwaches Ende, so könnte man das Buch auf den Punkt bringen. Hier haben sich drei offenbar recht bekannte Autorinnen zu einem Thriller zusammengetan. Ich kannte vorher keine der drei. Stilistisch lassen sich keine Brüche erkennen. Ich vermute, dass sich jede der Autorinnen einer der Protagonistinnen Shiloh, Ruth und Kat angenommen hat, denn leider interagieren die drei eher selten, sondern eine von ihnen steht jeweils sehr stark im Fokus. 

Zum wirklich spannenden Auftakt passiert den dreien in ihrer Jugend ein einschneidendes Erlebnis: Bei einem nächtlichen Badeausflug werden die drei Mädchen fotografiert und eines von ihnen vergewaltigt. Aus Scham wird das Verbrechen verschwiegen, obwohl der Verdacht nahe liegt, dass der Vergewaltiger auch hinter dem Verschwinden anderer Mädchen stecken könnte. Oder sind sie nur ausgerissen, wie Shiloh kurz nach dem Ereignis?

Als Shiloh 15 Jahre später in ihre Heimatstadt zurückkehrt, müssen sich die drei Frauen ihrer Vergangenheit stellen. Denn der Täter scheint erneut sein Unwesen zu treiben und hat die damaligen Geschehnissen ebenfalls nicht vergessen.

So weit, so spannend. Leider haben es sich die Autorinnen auf die Fahnen geschrieben, ihre Protagonistinnen sämtlichst gerade jetzt an den Mann zu bringen. Wenn es irgendwo tatsächlich eine Kleinstadt voller gutaussehender Single-Cowboys gibt, die nicht mehr blutjung sind und nur darauf warten, eine Frau auf Händen zu tragen, möge man sie mir nennen! Zunächst empfand ich die erste Liebesgeschichte noch als Bereicherung, aber es musste unbedingt alle drei Frauen erwischen. Das war dann doch etwas zu viel, ebenso wie die ständig glitzernden und funkelnden blauen Cowboy-Augen. Außerdem lebt ein Roman auch von seinen Nebendarstellern, die hier nicht gut ausgearbeitet wurden. Vor allem die Flut nur oberflächlich geschilderter Verdächtiger wirkt so austauschbar wie die verschwundenen Mädchen. Auch auf den Täter trifft dies bedauerlicherweise zu.

Das Ende konnte mich daher leider nicht überzeugen, zumal die starke Kat hier auch noch von ihrem Helden errrettet werden muss.

Warum trotzdem vier Sterne? Das Buch hat mich dennoch über weite Strecken gefesselt und gut unterhalten, trotz viel Luft nach oben.