Rezension

Grandios!

Eene Meene - M. J. Arlidge

Eene Meene (grün)
von Matthew J. Arlidge

Bewertet mit 5 Sternen

Cover

Das richtig Coole an diesem Cover ist, das es gleich zu Beginn zwei Varianten gibt. Einmal in Grün wie oben (Das habe ich), und einmal in rot.
Gleich zum Start eines Buches habe ich so was ja selber noch nicht gesehen. Finde ich Toll. Da hat der Leser wirklich die Qual der Wahl. genau wie die Protagonisten. Auch das Cover hat einfach was. Nicht nur weil die Farben absolute Signalwirkung haben. Denn ich kann von meinem Exemplar her sagen, dass die Bilder ans Original nur beginnt heranreichen. So ist das Grün viel Kräfter und hat beim unterem Wort einen Touch ins Neonhafte. Aber auch die  Strucktur und  die erhabenen Buchstaben vermitteln ein tolles Gefühl beim in der Hand halten.

Handlung

Ein Raum. Du weißt du bist nicht alleine. Er/Sie ist bei dir. Seit Tagen sitzt ihr schon hier.
Hoffnung . . . das Wort ist bekannt, doch mehr als ein Wort ist es schon lange nicht mehr. Für keinen von ihnen.
Der Durst schnürt dir die Kehle zu. Genau wie der Gestank des Fäkalienhaufens in der hintersten Ecke eures Gefängnisses. Der Hunger begleitet dich in jeden Traum. Zwackt und schlägt die Krallen in deine Eingeweide. Immer wieder huscht dein Blick zur Waffe. Eine Patrone. Nur eine. Aber das war sie schon längst nicht mehr. Du hast ihr längst einen Namen gegeben.
Sie heißt Leben.

"Auf dem Boden vor dir liegt eine Pistole. Mit einer Kugel. Für Sam oder für dich. Das ist der Preis der Freiheit. Du musst töten, um zu Leben. Willst du Leben Amy?"

Ermittlerin Helen und ihr Team begeben sich auf die Suche nach einer Serienmörderin. Einer Frau, die ihre Opfer entführt und schlussendlich vor die schwerste Wahl stellt, die in einem Leben wohl zu treffen ist.
Leben oder Sterben?
Dabei scheint sie einfach unfehlbar zu sein. Keine Spur. Nicht der kleinste Hinweis. Nur weitere Opfer. Und die Überlebenden wünschen sich bald nichts sehnlichster, als dort unten im Kerker derjenige gewesen zu sein, der sich in die Stille des Todes hatte flüchten dürfen . . .

Schreibstil

Der Stil des Autoren ist für mich eine wahre Offenbarung in der Thrillergenre. Warum? Nun, im Grunde, weil er schreibt, wie es ist. Er schildert eine Situation mit Worten, die prägnant sind. Dabei muss er eine schlimme Situation auch nicht noch weiter dramatisch ausschmücken. Dies sieht man gut an den Opfern in ihren Gefängnissen. Wenn sie aus Hunger wirklich alles zu sich nehmen würden. Wenn Insekten und Ratten zwischen Leben und Tod entscheiden können. Dabei lässt er auch nicht die Psyche der Opfer außen vor. Selbst nachdem diese in Freiheit sind, begleitet der Leser sie weiter. Und gerade das hat mich wirklich begeistert. Diese "Nachwirkungen" des Schreckens einmal mitzuerleben, anstatt das die Opfer schnell abgeschoben werden Die Kapitel sind kurz, was wirklich grausam ist, da man sich gerne mal eine Stunde lang mit den Worten "Eines noch!" vom Schlafen abhalten kann. Die Sichtweise wechselt öfter zwischen den verschiedenen Personen hin und her. Und auch ein kursiver Text hier und da muss vom Leser eingeordnet werden. Der Stil ist fließend, ohne übertriebene Fachbegriffe gut verständlich und hält die Spannung konstant bis zur letzten Seite.

Charaktere

Charaktere hat dieses Buch wirklich eine Menge zu bieten. Da wären die Opfer, das Ermitlerteam, die Killern. Dennoch ist es leicht den Überblick zu behalten.
Besonders Helen ist mir hier sehr positiv aufgefallen. Wer kennt das nicht. Da ließt man einen Thriller und will sich im Grunde nur auf den/die verdammte Mörderin konzentrieren, aber da sorgt der Autor noch dafür das sich der oder die Protagonistin noch durch ein selbst auferlegtes Trauma, das teilweise absolut unwichtig für die Handlung ist, durchkämpft.
Mich nervt so was nur. Besonders wenn plötzlich nur die depressiven Gedanken der Prota das Buch füllen und man denkt der Killer wäre zur Nebenfigur verkümmert. Hier ist es nicht zu. Helen ist cool, fit, einfach eine tolle Ermittlerin, die das ganze Revier managte. Klar sie hat auch Fehler und ihre Vergangenheit ist nicht gerade rosig, aber das reibt uns der Autor nicht alle drei Seiten unter die Nase. Man bekommt hier und da und vielleicht dort mal ein Stückchen serviert. So dass es eben neugierig macht, aber nicht übersättigt. Auch die Nebencharaktere glänzen durch Greifbarkeit. Bei den Opfern erfährt man so einiges über ihre Psyche, hier und da etwas über ihr Leben und wird bei den Ausgängen dieses Eene-Meene-Muh-Spiel wohl so einige Male überrascht sein.

Meinung

as kann ich also zu diesem Buch schlussendlich noch anderes sagen außer WOW?! So wünsche ich mir bitte immer meine Thriller.
Tiefgründig, wunderbar spannend, keine unnötigen Wege oder blauäugige Ermittler, Szenen, bei denen ich denen mit einem leichteren Magen, lieber Raten würde nicht nebenbei zu Snaken ;) Nicht wegen übertriebenen Darstellungen, sondern eben wegen dem Realismus. Und der absolute Plusspunkt ist die Killerin! Ist mein erstes Buch wo es mal kein Kerl ist. M.J. Arlidge werde ich definitiv im Auge behalten. So kann ich abschließend nur sagen, mit diesem Buch werden die Thriller-Liebhaber unter euch sicherlich mehr als zufrieden sein. Von A bis Z gibt es einfach nichts zu meckern.