Rezension

Nichts für schwache Mägen

Eene Meene - M. J. Arlidge

Eene Meene (grün)
von Matthew J. Arlidge

Ich hatte mich lange Zeit gefragt, warum das Cover in zwei Farben erschienen ist. Nun kenne ich die Antwort und bin von dem Konzept positiv angetan. Warum ich mich für Grün entschieden habe, kann ich jedoch nicht erklären, obwohl es ja eher die Farbe des Lebens verkörpert und rot eher an Blut erinnert. Habe ich unterbewusst das Leben gewählt?

Dieses Buch faszinierte mich aus mehreren Gründen. Zum einen fand ich die Wahl, vor die die Opfer gestellt wurden unheimlich grausam und interessant. Dieser Punkt konfrontiert einen mit seinen niedersten Instinkten und ich war wirklich am Überlegen, ob ich dieses Martyrium durchstehen würde, ohne zur Waffe zu greifen.

Zum anderen fand ich die Hauptprotagonistin Helen Grace unheimlich spannend. Diese Frau trägt ein schweres Geheimnis mit sich herum und ihre abweisende und kalte Art macht sie nicht gerade sympathisch. Dennoch verfolgte ich mit Spannung das Geschehen und konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Die Geschehnisse waren anfänglich etwas verwirrend und ich konnte die ganzen Protagonisten nicht wirklich zuordnen. Auch die Sprünge von den Ermittlungen zu den Leiden der Opfer waren für mich teilweise störend, weil während dieser Sprünge ziemlich viel Zeit verging und ich nicht wirklich nachvollziehen konnte, wie lange die Ermittlungen letztendlich andauerten. Auch auf das Ermittlerteam um Helen Grace wurde nicht wirklich eingegangen, sie gehörten halt dazu, standen aber nie richtig im Fokus.

Im Nachhinein kamen also doch einige Punkte ans Licht, die mir nicht so gefallen haben, oder die ich mir etwas ausführlicher gewünscht hätte. Doch diese Kritikpunkte schmälerten mein Lesevergnügen keineswegs und ich bin gespannt, wie es mit Helen Grace und ihrem Team weitergeht.

 

Ein packender Thriller, der einen so schnell nicht mehr loslässt, aber von den Protagonisten her noch ausbaufähig ist.