Rezension

gut

Ohne Ziel ist der Weg auch egal - Michaela Grünig

Ohne Ziel ist der Weg auch egal
von Michaela Grünig

Bewertet mit 4 Sternen

Idee super und auch nicht schlecht umgesetzt

Das Cover hat mich sofort interessiert, ebenso wie der Titel.

Die Kapitel sind sehr kurz. Das letzte Kapitel ist gleichzeitig der Epilog, sodass das Ende nicht zu sehr in der Luft hängt und ich als Leser nicht zu sehr in der Luft schwebe. Mir hat es gefallen, da es eine kleine feine Wendung hatte :)

Die Ich-Erzählerin ist die Protagonistin Lenja auch Lenny genannt. Sie erzählt zu ca. 2/3 bis 3/4 die Handlung. Den Rest wird aus der Sicht von Tim erzählt mit einem auktorialen Erzähler. Mir hat diese Abwechslung recht gut gefallen, da ich so vor allem Lenny gut verstehen konnte, aber auch noch einen anderen Blickwinkel bekommen habe.

Was tut man nicht alles für die Liebe? Was nimmt man auf sich? Wie weit ist man bereit zu gehen und zu kämpfen? Lenny hat für sich eine Entscheidung getroffen und kommt bei der Ausführung ins Grübeln.

Das in diesem Liebesroman auch eine Kriminalgeschichte verpackt war wusste ich anfangs nicht. Ich muss aber sagen, dass erst ab da wo sie anfängt, die Spannung im Buch erst richtig da ist. Der Anfang des Romans hat mich nicht umgehauen, dafür ab der Hälfte bis Ende. Wer das Verbrechen begangen hat mag für den ein oder andern etwas vorhersehbar sein, aber bestimmt nicht für jeden. Ich habe auch etwas gerätselt bis ich darauf gekommen bin :)

Die Idee mit dem Seniorenheim finde ich immer noch super, auch, dass sich Lenny verkleidet hat; ich hatte es mir anfangs etwas anders vorgestellt, bin aber von der Umsetzung doch sehr angetan (bis auf den Anfang). Ich fand das Buch alles in allem sehr gut zu lesen, auch wenn der Anfang etwas geschwächelt hat. Es war lustig, witzig und spannend. Die Liebesgeschichte hat den Anfang gemacht und das Ende bestritten. Auch ist eine wunderschöne kleine Liebesgeschichte in der Geschichte verankert. Zudem regt der Roman dazu an nachzudenken, wie einzelne Taten/Aktionen in einer Beziehung unterschiedlich von den Partnern war genommen werden und das darüber nur selten gesprochen wird.

Meiner Meinung nach ist dieser Roman für jeden geeignet, der die Kombi von Liebes- und Kriminalroman mag. Für mich lag aber das Augenmerk nicht auf der Kriminalhandlung. Sie hat nur der gesamten Handlung die gewisse Spannung verliehen. Erst in den letzten zwei Kapiteln wird das Rätsel endgültig gelöst. Für anspruchsvollere Leser müssen anfangs vielleicht etwas durchhalten, aber es lohnt sich. Wer an sich eher Kriminalromane liest, hat auch vielleicht Freude daran, aber nur vielleicht!