Rezension

Ohne Ziel ist der Weg auch egal

Ohne Ziel ist der Weg auch egal - Michaela Grünig

Ohne Ziel ist der Weg auch egal
von Michaela Grünig

Das Buch "Ohne Ziel ist der Weg auch egal" von Michaela Grünig ist als eBook im feelings Verlag erschienen, im Oktober 2015 erscheint vorraussichtlich das Taschenbuch.

Inhalt:
Lenja, eine junge, attraktive und erfolgreiche Drehbuchautorin, arbeitet mit ihrem besten Freund Tim, Regisseur, zusammen. Lenja wird von ihrem Freund Ben, bodenständiger Arzt, nach zwei Jahren verlassen und möchte ihn zurückerobern. Ben will mit Ärzte ohne Grenzen nach Afrika und arbeitet bis dahin im Pflegeheim seiner Großmutter. Beate, gerade von der Selbstfindung zurückgekehrt, hilft Lenja dabei, sich in eine alte Frau zu verwandeln, um Ben wieder näher zu kommen. Im Seniorenstift trifft Lenja auf den Pfleger Adam, mit dem sie viel Zeit verbringt. Die Senioren sind schrullig und liebenswert dargestellt.

Meinung:
Der Einstieg in das Buch ist packend und witzig. Viele Hingergründe, warum Lenja Ben wieder möchte werden erörtert,aber da muss ich dem besten Freund Tim schon Recht geben: So super kann ein Mann nicht sein - aber dann gäbe es ja die Geschichte nicht ;-). Der Schreibstil gefällt mir, aber so recht will der Funke am Beginn des Buches nicht überspringen, von der Protagonistin. Mir sind es für den Anfang zu viele Klischees, die bedient werden. Außerdem entwickelt sich die Geschichte am Beginn so rasant, dass erstmals die Charaktere flach bleiben, eine unglaubliche Krimihandlung gesellt sich noch zur Liebesgeschichte und zu den ganzen Freundschaften dazu, was mir auf den ersten 100 Seiten fast zu viel wird.

Wie ich es mir gewünscht habe, hat der zweite Teil wenig Action und die Charaktere gewinnen an Tiefe. Die Handlung dieses Abschnitts finde ich super. Die Ereignisse überschlagen sich nicht mehr und erste Begründungen und Verdacht kommt auf, wird verfolgt und die Beziehung zwischen den Charakteren festigt sich. In Adam habe ich mich ein wenig verguckt, rein virtuell natürlich ;-).

Der dritte Teil des Buches hat mir so richtig gut gefallen - die Geschichte ist extrem abgedreht und erinnert mich an einen Film (ich kenne den Namen nicht mehr), in dem Senioren eine Rockband gegründet haben und ein Konzert spielen wollen, das Pflegepersonal hätte es aber lieber beschaulich und ruhig, und versucht das Projekt zu verhindern.

Das zweite Highlight, nach dem ersten Kapitel, ist der Epilog. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Die Wendungen waren super. Eine tolle Geschichte, und schön, dass sie abgeschlossen ist.

Fazit: Ein toller Lesenachmittag mit diesem Buch ist garantiert, denn einmal begonnen kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Die Kombination aus Frauenbuch und Krimi ist definitiv gelungen.