Rezension

Gute Krimiunterhaltung

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf -

Akte Nordsee - Das schweigende Dorf
von Eva Almstädt

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser dritte Kriminalfall für die junge Anwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John birgt allerlei Geheimnisse einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft, die unter keinen Umständen ans Licht kommen sollen. Dafür, so scheint es, schreckt man auch nicht davor zurück, mögliche Mitwisser zum Schweigen zu bringen.

 

Doch der Reihe nach ...

 

Mitten in der Nacht erhält Fentje, deren Anwaltskanzlei nicht ganz so gut läuft wie gehofft, einen eigenartigen Anruf. Er habe einen Mord begangen, behauptet der Mann. Noch bevor Fentje mehr erfährt, wird der Anruf beendet. Am nächsten Tag findet man im Nachbarort Helenendeich zwei tote Männer, einer davon ist der nächtliche Anrufer. Der scheint wirklich seinen Saufkumpanen erschlagen und anschließend Selbstmord begangen zu haben. Fentje hat zwar nun keinen Mandanten mehr, aber die Geschichte kommt ihr mehr als merkwürdig vor. Deshalb beginnt sie gemeinsam mit Niklas John, der eben aus der Ukraine zurückgekehrt ist, eigene Nachforschungen anzustellen. Während Niklas von Staatsanwalt Borgholz mit Infos versorgt wird, versucht Fentje die Bewohner von Helenendeich auszuhorchen, wird aber ziemlich rüde abgekanzelt.

 

Je weiter sie, jeweils auf unterschiedliche Weise, in das Vorleben der beiden Toten eindringen, desto komplexer scheint der Fall zu sein. Dann stoßen die beiden auf ein seit vier Jahren verschwundene Frau und eine andere verschwindet ...

 

Meine Meinung:

 

Eva Almstädt ist mit diesem dritten Krimi für Fentje Jacobsen und Niklas John ein komplexer Krimi gelungen, bei dem auch das Privatleben der beiden durchaus eine Rolle spielt. Schmunzeln muss ich über Gretje, Fentjes Großmutter, die ihre Enkelin unbedingt unter die Haube bringen will und ständig potentielle Ehemänner für sie sucht. Diesmal ist es der neue Tierarzt Onno, der in Gretjes Augen eine passable Partie wäre. Dabei knistert es zwischen Fentje und Niklas ein wenig, was beide noch (?) nicht so recht wahrhaben wollen.

 

Auch Fentjes Nichte Sofia spielt diesmal eine größere Rolle. In den Gesprächen mit den Großeltern, auf deren Bauernhof Fentje und Sofia wohnen, wird auch gerne platt geschnackt.

 

Die meisten Bewohner von Helenendeich verhalten sich durchwegs eigenartig. Es scheint, als hüteten sie ein gemeinsames Geheimnis. Zudem nähern sich mehrere Frauen in einer unangemessenen Art der Witwe an, in dem sie ihr ein wenig zu auffällig ihre Hilfe anbieten.

 

Geschickt lockt Eva Almstädt ihre Leserschaft auf diverse Nebenschauplätze. Erst spät wird das gesamte Ausmaß an

kriminellem Treiben entlarvt. Die Polizei bekleckert sich dabei nicht allzu sehr mit Ruhm.

 

Dieses Buch besticht neben guter Krimiunterhaltung durch das Lokalkolorit.

 

Fazit:

 

Gerne gebe ich diesem Küstenkrimi, der mich gut unterhalten hat, 5 Sterne.