Rezension

Habe mehr erwartet

Bring Down the Stars - Emma Scott

Bring Down the Stars
von Emma Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Connor, Sohn einer reichen Familie, findet Freundschaft in Weston, der aus armen Verhältnissen stammt und zusätzlich noch einen familiären Verlust erlitten hat. Ein bedeutungsvolles Ereignis verfolgt Wes die ganzen Jahre lang, was ihn auch in seinem Tun motiviert. Wes' schuliche Laufbahn wird durch Stipendien gefördert. Dabei greifen Connors Eltern ihm unter die Arme, indem sie Westons Familie finanzielle Hilfe leisten. Dies empfindet er als Last und erledigt im Gegenzug Connors Schulaufgaben, da Wes sehr gute Noten hat und auch zielorientiert ist.
Die beiden unterstützen sich gegenseitig. Connor hält Wes vor Schlägereien fern, und als Connor sich in Autumn verliebt und sie mit romantischen Texten überzeugen möchte, bleibt Wes dabei keine andere Wahl, als seinem Kumpel diese Bitte zu ermöglichen und verdrängt dabei seine eigenen Gefühle.

Autumn ist das typische bildhübsche, naive Mädchen. Mit der Beziehung erhofft sie sich Romantik pur. Zusätzlich möchte sie eine feste Beziehung und hat hohe Erwartungen.
Anfangs war sie noch sympathisch, doch mit der Zeit habe ich mich gewundert wieso Autumn einfach nicht sieht, dass die beiden sie mit Texten und sogar Telefonaten manipulieren, zumal sie es geahnt hat und der Sache fast auf der Spur war.

Connor ist der beliebte Schüler, der immer ein Lächeln im Gesicht hat und mit jedem gut kann. Geld ist ihm nicht wichtig, weil er mehr als genug hat. Seine Gespräche mit Autumn sind nur oberflächlich, was auch der Grund ist, wieso er Weston Texte für sie verfassen lässt.
Connor fand ich anfangs auch sympathisch. Er war Westons Freund, der ihn beschützte und ihn mochte, wie er nunmal war. Die Sympathie hat aber spätestens da aufgehört, als er Wes ausgenutzt und die Falschheit in seinem Handeln nicht eingesehen hat und nur an sich selbst dachte, anstatt sich in seinen Freund zu versetzen oder gar seine Gefühle für Autumn zu erkennen.

Weston ist das genaue Gegenteil von Connor. Er hat nur wenige Freunde und hält sich von Menschen fern.
Autumn mag ihn und unterhält sich gerne mit ihm. Die beiden sind sich in vielerlei Hinsicht ähnlich, dennoch ist sie mit Connor zusammen. Wes ist fürsorglich und selbstlos, was aber sehr ins Extreme weicht. Ich habe mich gefragt, wann er denn endlich mal anfängt an sich zu denken. Trotzdem ist er mir ans Herz gewachsen und ich habe seine Parts am liebsten gelesen.

Die Bedeutung des Titels finde ich wundervoll und hatte einen Gänsehaut-Moment als ich es interpretieren konnte.
Mit der Handlung konnte ich nicht ganz warm werden. Sei es aufgrund der Charaktere, die blind und naiv durch die Welt stolperten oder der Tatsache, dass sie egoistisch handelten bis auf Wes natürlich. Da konnte der gute Schreibstil mit Wes' tollen Texten auch nichts retten. Dennoch war es spannend, die Geschichte zu verfolgen, weil die Ambivalenz in der sich die Charaktere befanden sehr realistisch dargestellt worden ist.
Der emotionsreiche Wendepunkt am Ende hat mich überrascht und erweckt Neugier auf Band 2.