Rezension

Super Anfang, sehr guter Cliffhanger, aber der Teil dazwischen hat mich leider enttäuscht

Bring Down the Stars - Emma Scott

Bring Down the Stars
von Emma Scott

Bewertet mit 2.5 Sternen

Achtung: Band 1 einer Dilogie!

Achtung: Cliffhanger!

 

Weston hatte es in der Schule nicht leicht. Er wurde gemobbt, bis er seinen besten Freund Connor kennenlernte. Der reiche Junge sah nicht etwa auf ihn herab, sondern stand ihm zur Seite. Connors Eltern unterstützen Westons Familie finanziell, haben sie in ihm doch den perfekten Aufpasser für ihren Sohn gefunden. Weston macht Connors Hausaufgaben und hilft ihm auch am College. Doch dann verlieben sie sich in die gleiche Frau: Autumn. Als Weston mitbekommt, dass Connor Autumn mag, zieht er sich sofort zurück. Aber Autumn steht auf Poesie und Connor will sie beeindrucken. Natürlich springt ihm dabei sein bester Freund zur Seite.

Aber wenn die poetischen Worte, die Autumn so sehr gefallen von Weston sind, wen liebt sie dann wirklich? Connor oder Weston?

 

Ich fand den Anfang wirklich toll. Er hat mich zu Tränen gerührt! Ich konnte den kleinen Weston direkt vor mir sehen und wollte ihn so gern in den Arm nehmen, seinen Vater verprügeln, seiner Mutter ins Gewissen reden und die anderen Schüler anschreien, weil sie so gefühllos waren. Warum müssen die Menschen andere, die etwas Schreckliches erlebt haben damit auch noch quälen?! Warum zeigt keiner Mitgefühl?

Ich fand Weston anfangs total sympathisch. Und war echt gespannt, wie es mit ihm weitergeht. 

Connor war mir nie wirklich sympathisch. Ich konnte ihn lange nicht einordnen. Ich bin mir nicht sicher, ob er in Weston einfach eine Investition in seine eigene Zukunft sah, immerhin macht er seine Hausaufgaben und mehr. Connor ist faul und er ruht sich auf dem Geld seiner Eltern aus, beides macht ihn nicht sympathisch. 

Autumn empfand ich leider von Anfang an als ziemlich klischeehaft. Sie ist natürlich wunderschön und ziemlich naiv. Ihr Freund hat sie betrogen und sie suhlt sich im Selbstmitleid. Dann legt ihr ihre Mitbewohnerin nahe, sich einfach nur einen Typ für Sex auszusuchen, zumindest für den Moment. Ihr fällt Connor auf, gutaussehend und beliebt. Nur Minuten später trifft sie auf Weston, ebenfalls gutaussehend, aber weniger Sunny Boy-mäßig und auch vom Verhalten her das genaue Gegenteil von Connor. Während der gesellig und fröhlich ist, ist Weston grüblerisch und ruhig, manchmal etwas grob und provozierend aber auch interessant.

 

Sie verliebt sich in Westons Worte, die sie ja für Connors hält und schwankt immer wieder zwischen den beiden hin und her. Sie geht mir da ziemlich auf die Nerven. Ich meine, sie hat Weston kennengelernt, als er gerade, unter anderem Gedichte las und kommt nicht auf die Idee, dass die Worte besser zu Weston als zu Connor passen?! Sie merkt nur, dass sich der Connor in den Gedichten von dem Connor der vor ihr stand unterschied. Aber warum das so war, auf die Idee kommt sie nicht. Sie verschließt da einfach die Augen.

 

Ich fand es echt schade, dass beide Connor und Weston Autumn manipulieren, nicht nur, indem Weston die Gedichte schreibt, mit denen Connor sie umwirbt, sondern auch durch andere Dinge, wie Telefonate. Ich verstehe auch nicht, warum Weston Autumn einfach aufgegeben hat. Ja, sie war traurig und als Conner zu ihrem Gespräch dazukam wirkte sie fröhlicher, aber das soll der einzige Grund sein? Das ergibt für mich leider keinen Sinn. Vielleicht könnte er, Weston, sie ja auch glücklich machen?! 

Immer mehr gerät Weston ins Schwimmen und er tut mir leid.

 

Connor beweist mit fortschreitender Handlung wie oberflächlich und seicht er wirklich ist. Er nutzt Weston aus, wie schon eigentlich ihre gesamte Freundschaft über. Er sieht auch gar nicht ein, warum das, was sie da mit Autumn treiben eigentlich falsch ist. Er bekommt was er will, also kann es doch nicht falsch sein. Moral – was ist das?

 

Die Wendung mit Connor und Weston fand ich gut, die mir Weston und Autumn fand ich zu klischeehaft und wie sie danach miteinander umgegangen sind – das war nervig. Der Cliffhanger war durchaus spannend. Allerdings fürchte ich, dass ich genau weiß, wie es in Band 2 weitergeht. Ich werde ihn nur lesen, wenn ich ihn in der Bibliothek bekomme, kaufen werde ich ihn mir definitiv nicht.

 

Fazit: Ich habe „The Light in us“ geliebt. Dieses Buch hat dazu geführt, dass ich mir gleich mehrere Bücher von Emma Scott angeschafft habe, unter anderem auch dieses. Ich habe bei der Lesejury die Leseprobe gelesen und mich in das Buch verliebt. Doch leider entwickelt es sich für mich in die völlig falsche Richtung. Anfangs hat es mich total gepackt, ich habe mitgelitten und sogar geweint. Aber die erwachsenen Charaktere fand ich leider längst nicht mehr so berührend, wie Weston als Kind. Mir gehen die Emotionen mehr und mehr verloren. Es entwickelt sich einfach eine klassische Dreiecksgeschichte. 

Mich hat das Buch leider zunehmend frustriert. Der Cliffhanger war interessant, aber das war es für mich dann auch schon. Ich hatte nach dem tollen Anfang ein ganz anderes Buch erwartet. 

 

Das Buch bekommt von mir 2,5 Sterne und die auch nur wegen des tollen Anfangs und des guten Cliffhangers.