Rezension

Hatte ganz andere Erwartungen

Secrets - Ich fühle - Heather Anastasiu

Secrets - Ich fühle
von Heather Anastasiu

Secrets – Ich fühle von Heather Anastasiu, erschienen im Blanvalet Verlag, wurde als das Buch schlechthin für Fans von “Die Auslese” empfohlen weshalb ich nicht lange überlegt habe und mir das Buch besorgt hab. Selber Schuld würde ich sagen. Da bin ich wohl auf einen klugen Marketing-Trick hereingefallen, wobei mir doch schon der Titelzusatz “Ich fühle” hätte sagen müssen, in welche Richtung das Buch geht. Von daher ist es irgendwie auch nicht verwunderlich, dass ich mit einer gänzlich anderen Erwartungshaltung an dieses Buch herangeschritten bin als es angebracht gewesen wäre. Der Dystopie “Die Auslese” ähnelt es zumindest nicht im Geringsten…

Im Mittelpunkt der Handlung steht die Protagonistin Zoe. Zoe lebt mit dem übrig gebliebenen Rest der Menschheit in unterirdischen Einrichtungen und Städten, da die Oberfläche nach einen verheerenden Krieg zerstört worden ist und unbewohnbar zurückgelassen werden musste. Um so ein Ereignis zukünftig zu vermeiden, wurde jeden noch lebenden Menschen ein Chip implantiert, der die Menschen zu einer gehorsamen “grauen Suppe” aus gleichgepolten und nicht mehr selbst denkenden Personen macht. Doch Zoe gelingt es auf unerklärliche Weise, dieser durch den Chip initiierten Verbindung, dem sogenannten Link, zu entkommen, wodurch sie die ganze Situation immer weiter hinterfragt und auf viele unerwartete Ereignisse trifft, die sie für unmöglich gehalten hat.

Das Grundsetting von Secrets. Ich fühle gefällt mir dabei sehr gut, da ich die Idee hinter der Handlung sehr spannend finde. Doch während der Anfang und z.T. auch das Ende mich überzeugen konnten und vereinzelt mit Cliffhangern gepunktet haben, lässt die Handlung dazwischen eher zu wünschen übrig und entspricht dabei größtenteils, ähnlich wie den Menschen mit der Linkverbindung, einer grauen, undurchdringlichen Suppe, die nicht wirklich mit irgendwelchen Highlights bei mir punkten konnte. Ähnlich schwammig und unausgereift habe ich dabei die Charakterentwicklung und die Beziehungen der Protagonisten untereinander empfunden, was mich nur mäßig überzeugen konnte. Es war meines Erachtens zu viel Gefühlsduselei drumherum, ohne das man mit der Story oder der Beziehungen der Charaktere merklich vorangeschritten ist. Es war zu viel “hach ist der gerade toll” und dann “oder mag ich doch lieber den” und zu wenig Handlungsinput. Ich konnte mich nur vereinzelt in die Charaktere hineinversetzen, weshalb mir vermutlich auch die Story etwas negativer in Erinnerung geblieben ist als sie wohl vermutlich ist. Das subjektive Empfinden hat mich etwas übermannt.

Abschließend kann ich leider nicht viel positives über das Buch sagen. Wäre ich mit einer anderen Erwartungshaltung an Secrets – Ich fühle herangetreten hätte mir das Buch vielleicht besser gefallen. Da ich aber kein großer Fan von Liebesromanen bin kann ich letztendlich leider nicht wirklich etwas lobenswertes an diesem Buch finden so leid es mir tut. Ich bin mir aber sicher, dass es Fans von Dystopien, die aber ebenfalls etwas für ein komplexes Liebes-Konstrukt übrig haben, mit diesem Buch ihre Freude haben werden. Ich hatte sie leider nicht. Sehr schade, da ich die Handlungsidee klasse gefunden habe…