Rezension

herausfordernd

Bunker Diary - Kevin Brooks

Bunker Diary
von Kevin Brooks

Bewertet mit 4 Sternen

„Eine Entführung. Ein Bunker. Und sechs Personen, die um ihr Überleben kämpfen...“ Dieses Zitat von der Buchrückseite hat mich neugierig gemacht. Als ich die unterschiedlichsten Meinungen zu dem Buch las, wollte ich mir unbedingt eine eigene Meinung bilden. Und ich habe es nicht bereut, dieses Buch gelesen zu haben.

Linus, das erste Entführungsopfer hält seine Eindrücke in einem Tagebuch fest. Der Text ist sehr direkt und ehrlich. Mich hat er direkt angesprochen und mir das Gefühl gegeben, Linus zu kennen und an seiner Gefangenschaft teilzuhaben. Ich möchte mir so eine Lage nicht vorstellen, finde aber, dass das Buch sehr realitätsnah geschrieben ist. Der Schreibstil von Brooks finde ich sehr passend zum Inhalt. Die geschilderten Charaktere nehme ich ihm alle ab. In dem Maße, wie Linus unter der Gefangenschaft leidet und sich verändert, ändern sich auch die Tagebucheinträge. Mich hat das Buch herausgefordert. Ich hätte gerne mehr über die Hintergründe erfahren, aber da es ein Tagebuch ist, erfahre ich natürlich nur so viel, wie Linus selbst weiß. Trotzdem hätte ich gerne mehr zu den Hintergründen erfahren z.B. in einem Epilog oder so.

Es handelt sich hier nicht um einen spannenden Krimi oder Thriller, der schildert, wie der Held sich aus einer schlimmen Lage befreit. Vielmehr geht es darum, wie unterschiedliche Menschen sich in Ausnahmesituationen verhalten und verändern.

 

Ein Buch, das polarisiert und herausfordert. Ein Buch, das sich gut für Diskussionen und Gespräche eignet.