Rezension

Erschreckend realistisch und läßt mich nachdenklich zurück

Bunker Diary - Kevin Brooks

Bunker Diary
von Kevin Brooks

Bewertet mit 5 Sternen

Bunker Diary

Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen und danke dem Deutscher Taschenbuch Verlag für dieses Freiexemplar.

Cover: Das Cover zeigt schon sehr beängstigend, wie dieses Buch auch beim Lesen beschreibt, welche Ängste man in einem Bunker aushalten kann und muss, ohne dies abändern zu können.  Man sieht auf dem Titelbild nur eine Zimmerecke, grau und düster wie die Aussicht, wieder dort hinaus zu kommen. Und die kleine Kamera im oberen Eck, die uns zeigt, dass man überall überwacht wird, egal wo, sie ist immer präsent.

Herausgeber ist der  Deutsche Taschenbuch Verlag (1. März 2014) und das Buch hat 300 beängstigende Seiten.

Kurzinhalt: Sechs Personen in einem Bunker, festgehalten von einem namenlosen Entführer, dessen Identität ebenso unklar ist wie sein Motiv. Der sechzehnjährige Linus ist der Erste. Die neunjährige Jenny sowie vier Erwachsene folgen. Der Willkür des unbekannten Täters ausgesetzt, suchen Linus und seine Mitgefangenen nach einem Weg, in dieser gnadenlosen Situation das zwangsweise Miteinander erträglich zu machen. Doch als der Entführer beginnt, sie aufeinanderzuhetzen und anbietet, einen von ihnen um den Preis des Lebens eines der anderen freizulassen, eskaliert die Situation . . .

Meine Meinung: In dem Bunker sind 6 identische Zimmer mit einer Bibel, die man noch nicht mal essen kann und darin zu lesen, ist zu öde. Ein leeres Notizbuch und ein Stift. Mehr ist nicht zum Festhalten, denn das meiste in dem Bunker ist aus Plastik oder angeschraubt. Und sechs Personen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, eine Frau, ein Mädchen, 2 jüngere Männer , ein alter, kranker Mann und Linus, der heimliche Held des Buches. Jede Gesellschaftsschicht ist vorhanden ubd auch ein Junkie ist dabei. Was machen mehrere Tage/ Wochen mit einem Menschen, wenn man nicht mehr hinauskommt, man denkt an einen Ausbruch, der wird vereitelt! Was macht man, wenn auf einmal ein Zettel im Fahrstuhl liegt, dass man herauskommt, wenn man jemand anderen tötet??? Richtig, man stupft ab und man hat Wahnvorstellungen.

Am besten fand ich die Charakterdarstellung, die nicht beschrieben wurde, sondern die mit den Taten der Protagonisten beschrieben wurde. Ich war erstaunt von dem 16jährigen Linus, der schon so viel Verantwortung zeigt und auch mit Jenny, der 9 jährigen ein Vorbild und Mutterersatz ist. Und die Menschen werden unmenschlich, wenn sie keinen Ausweg mehr sehen.

Mein Fazit:  Sehr düster und erschreckend und mit einem sehr emotionalen Augenblick am Ende des Buches. Man kann wunderbar zwischen den Zeilen lesen und es läßt den Leser nachdenklich zurück. Denn der Leseeindruck wird einem weiter beschäftigen. Es ist ja ein Jugendbuch, was aber sehr realistisch und hart daher kommt und einem Angstschauer über den Rücken jagt.

5 von 5 Sternen, dieses Buch läßt mich sehr nachdenklich zurück und ist jede Minute des Lesens wert.