Rezension

Hungerwinter

Der schwarze Winter -

Der schwarze Winter
von Clara Lindemann

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin gibt einen erschütternden und einprägenden Einblick in den Nachkriegswinter 1946 in Hamburg. Im Mittelpunkt stehen die beiden Schwestern Rosemarie und Silke Bensdorf, die von einem Bauernhof in die große Stadt flüchten. Doch die erhoffte Arbeit finden sie dort erst mal nicht, sondern eine sehr zerbombte Stadt, in der der Schwarzmarkt blüht. Mir hat gut gefallen, wie eindrücklich die Autorin die Versuche der britischen Soldaten beschreibt, den Menschen Nahrung und Brennmaterial zu geben. Die gute Absicht einer gerechten Verteilung gelingt ihnen eher weniger, was sie nicht wahrhaben wollen. Die Schwestern sind sehr unterschiedlich beschrieben. Beide versuchen einen Weg zu finden, um Arbeit und Obdach zu erhalten. Anschaulich wird gezeigt, welche kriminelle Energie so einige Gestalten aufwiesen, um irgendwelche Vorteile aus der Situation zu haben. Ich bin von der Geschichte sehr begeistert, denn sie beschreibt ein Stück Nachkriegsgeschichte, welche nie vergessen werden sollte. Das Buch ist trotz des schweren Themas sehr unterhaltsam und gut zu lesen gewesen.