Rezension

Ich werde die Protagonisten vermissen

Rache und Rosenblüte - Renée Ahdieh

Rache und Rosenblüte
von Renee Ahdieh

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: 
Nachdem großen Feuer in Ray hilft Chalid unerkannt fast täglich beim wiederaufbau der Stadt. 
Weil er sich täglich aus dem Palast schleicht, gerät er mit seinem Cousin Jalal in Streit, denn Jalal ist seit dem Weggang der Dienerin Despina eh sauer. Seiner Meinung nach hätte Chalid sie nicht gehen lassen dürfen, denn sie ist von Jalal schwanger. 
Shahrzad hält sich im Badawi-Lager auf, indem sich alle auf den bevorstehenden Krieg vorbereiten. 
Omar al-Sadiq, der Scheich des Badawi-Lagers fragt sich auf welcher Seite er kämpfen soll: An der Seite von Reza bin-Latief, der seine Tochter rächen will, oder ob er sich mit dem Kalifen von Chorasan zusammenschließen soll. 
Meine Meinung: 
Der erste Teil dieser Reihe hat mich total begeistert und fasziniert, denn neben der 1001-Nacht Kulisse, neben den orientalischen Düften und Gerichten gibt es diese eine besondere Liebesgeschichte die wundervoll und überhaupt nicht aufdringlich schnulzig ist. 
In diesem Teil lernt der Leser auch Shahrzads Schwester Irsa besser kennen, die zu einer jungen Frau herangewachsen und das erstemal verliebt ist. Rahim, ihr angegebeter und sie tänzeln immer umeinander rum und beide sind liebenswerte Protagonisten, die schüchtern sind im Umgang miteinander. Am Anfang hat mich Irsa etwas genervt, denn sie war bockig und stur, aber sie beschäftigt sich mit Kräutern und bekommt so indirekt auch eine wichtige Rolle. 
Tarik kann man lieben oder hassen, denn er leidet ziemlich darunter das er Shazi liebt, sie aber mittlerweile glücklich verheiratet ist. Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich Tarik sehr gerne mag. Natürlich ist sein stolz verletzt und sein Herz gekränkt und er handelt manchmal, wie Chalid, sehr überstürzt. Trotzdem würde ich sagen er ist ein loyaler Mensch und wenn man ihn an seiner Seite hat, dann kann man sich auf ihn verlassen. 
Shahrzad und Chalids größter Wunsch ist es natürlich den Fluch zu brechen, denn Chalid kann nicht einmal mehr schlafen. Er leidet unter der Situation und der Ungerechtigkeit. Um seine Stadt zu schützen, musste er so viele Leben nehmen und jedes hat ihn tiefer in Depressionen gestürzt. 
Schnell vergisst man, dass Chalid nicht mal zwanzig Jahre jung ist und schon als König regiert. 
Wie schon im ersten Teil brauchte ich auch hier die Magie nicht, aber sie gehörte stellenweise einfach dazu. 
Es gibt ein paar neue Charaktere die interessante Rollen haben, es gibt alte Charaktere die wieder auftauchen und es gibt welche, von denen man sich verraten fühlt. 
Das Ende wirkte sehr überstürzt und allgemein wurden sehr viele Geschichtsstränge im Buch eingebaut, die teilweise zu viel und zu schnell abgehandelt wurden. 
Fazit: 
Obwohl die Geschichte an einigen Stellen von der Autorin anscheinend zu wenig Aufmerksamkeit bekam, dafür aber viele Ideen eingeworfen wurden und das Buch dadurch stolpernd endet, werde ich Shahrzad, Chalid und Tarik vermissen.