Rezension

Ich will mehr!

Endling (1), Die Suche beginnt - Katherine Applegate

Endling (1), Die Suche beginnt
von Katherine Applegate

Ganz große Empfehlung von Herzen!

Lange her, dass mich eine Fantasy-Geschichte so in ihren Bann gezogen hat, wie diese Geschichte rund um das Königreich Nedarra. Byx, ein junger Dalkien hat alles verloren und gilt als Endling ihrer Art. Also als allerletzter Talken. Aber entspricht das wirklich der Wahrheit? Das wollen Byx, Khara und der kleine Wobbyk Tobble herausfinden und machen sich auf eine abenteuerliche Reise, die mehr Überraschungen bereithalten wird, als sie es für möglich hielten. 

 

Ab der ersten Sekunde habe ich mit Byx mitgefiebert und ihre Figur geliebt. Sie ist mutig und trotzdem liebenswert tapsig und muss noch viel lernen. Die Dynamik ihrer Figur und auch der anderen Protagonisten ist immer in Bewegung und es macht großen Spaß die bunte Truppe dabei zu begleiten. Und zuzuschauen wie sie immer größere Aufgaben meistern. 

 

Und auch der Schreibstil trägt sein übriges bei. Ein wenig hat er mich an Cornelia Funke erinnert und ich bin förmlich nur so durch die Seiten hindurch geflogen. Egal ob Spannung, Freude oder pure Verzweiflung, ich habe alles hautnah mitgefühlt und manchmal selbst die Luft angehalten wenn die Situation wieder völlig ausweglos erschien. Applegate malt mit ihren Worten Bilder und lässt die unzähligen Fantasiewesen vor dem inneren Auge des Lesers lebendig werden. 

 

Auch die Einteilung hat für mich Sinn ergeben ohne die Geschichte vorhersehbar werden zu lassen. Zu keiner Sekunde war mir so richtig klar, wo diese Geschichte noch hingehen soll und oft habe ich mir nebenbei den Kopf darüber zerbrochen, wie die Autorin die völlig verlorenen Figuren aus dieser oder jener Szene noch realistisch herausretten will, aber so viel sei veraten, meistens klappt es. Und wenn nicht dann „xial renarriss“! Um zu wissen, was das heißt müsst ihr wohl oder übel das Buch lesen. 

 

Applegate schafft es auch wie keine andere, immer wieder Botschaften und Werte in ihre Geschichte einzuflechten, die für unsere heutige Welt nicht relevanter sein könnten. Sie spricht von dem Gleichgewicht der Arten und der Natur und darüber wie zerstörerisch der Mensch und sein Streben nach Macht sein kann. Oder über das Sterben und was es mit uns macht. 

 

Und auch für das Ende war ich dankbar, anders als andere Bücher dieser Gattungen hinterlässt es den Leser zwar in freudig-gespannter Erwartung, schafft dies jedoch ohne die so gefürchteten krassen Cliffhanger. 

 

Insgesamt eine wunderbare Geschichte, die alle Komponenten mitbringt für ein richtig aufregendes Abenteuer und vielleicht auch eine Art Reflexion auf die Welt wie sie sein könnte. Hier oder in Nedarra, völlig gleich. In meinen Augen ein Muss für jeden Fantasyfreund und alle die schon immer mal in dieses Genre reinschnuppern wollten! 

 

Ich für meinen Teil fiebere bereits dem zweiten Teil entgegen und werde diese Gesichte so schnell nicht mehr weglegen können.